Nicolai Argon GX Test – Überblick
Handmade in Germany – Nicolai trifft Pinion
Zusammengeschweißt, was zusammen gehört
Wenn es so etwas wie einen deutschen „Kult“-Fahrradhersteller gibt, dann hört er auf den Namen Nicolai. Erklingt dieser Name, denkt man sofort an breite Aluschweißraupen und einen unverkennbaren Style irgendwo zwischen extrem durchdacht und ein bisschen verrückt bis experimentell. Und man denkt an echte Handwerkskunst. An sprühende Funken, fliegende Späne und ölverschmierte Schweißer. Zumindest geht es mir so, wenn ich an Nicolai Bikes denke, selbst bei einem Gravelbike wie in unserem Nicolai Argon GX Test. Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Firma kenne, seit ich selbst dem Zweiradkult verfallen bin – immerhin reden wir hier von fast drei Jahrzehnten. Firmengründer Karl Heinz Nicolai war damals – wie ich – dem Punkrock-Charme einer neuen Trendsportart verfallen, dem Mountainbiken.
Doch im Gegensatz zu mir war Kalle mit dem nötigen technischen Grips ausgestattet, der es ihm erlaubte, seiner Leidenschaft eine Form zu verleihen. Anfangs als Praktikant, später im Auftrag für andere Firmen, aber immer schon visionär und äußerst erfolgreich. Der Schritt zur eigenen Bikeschmiede war die logische Konsequenz und Kalles Traum nahm immer mehr Form an. Seit 1995 gibt es seine eigene Bikefirma: Nicolai eben. Was mit zwei Mann in der Garage seines Elternhauses begann, ist heute ein namhaftes Unternehmen mit rund 30 MitarbeiterInnen. Damals wie heute gilt der gleiche Grundsatz: Von der Idee über erste Zeichnungen, Prototypen bis hin zum fertigen Fahrrad entsteht ein Nicolai Bike zu hundert Prozent unter demselben Dach – mittlerweile in Mehle, Niedersachsen.
Pinion hat eine sehr ähnliche DNA, wobei die Geschichte eine ganz andere ist. Auch die Gründer des Getriebeherstellers aus Denkendorf, Christoph Lermen und Michael Schmitz, leben ihren Traum, indem sie ihrer Vision vom perfekten Fahrradantrieb Leben eingehaucht haben. Allerdings haben sie ihren Hintergrund in der Automobilbranche: Die Idee zum Pinion Getriebe entstand im Getriebe-Entwicklungszentrum von Porsche. Nur waren die beiden dem Rest der Industrie einen Schritt voraus, denn sie ahnten, dass nicht dem Auto, sondern dem Fahrrad die Zukunft gehört.
Und so entschieden sie: Wir wollen eine Fahrradschaltung bauen, die so intuitiv, präzise und verschleißfrei funktioniert wie das Schaltgetriebe eines Sportwagens. Wie Nicolai kann auch Pinion etwas, was den meisten Firmen längst abhandengekommen ist: Dinge selber machen. Bei Pinion wird entwickelt, montiert und getestet und man setzt, wo immer es geht, auf regionale Zulieferer. Zwar findet die Herstellung der einzelnen Getriebeteile nicht im Hause Pinion statt, alle Zulieferer sind aber aus Deutschland. Ein Pinion Getriebe ist also 100 Prozent made in Germany.
Im Grunde war es also nur eine Frage der Zeit, bis zusammen fand, was zusammen gehört: ein Pinion Getriebe und ein Nicolai Rahmen. Und weil das eigentlich so offensichtlich ist, ist unser Testrad, das Argon GX, auch bei weitem nicht das erste Nicolai, das mit Getriebeschaltung ausgestattet ist. Nicolai experimentiert schon lange mit innovativen Getriebelösungen an Mountainbike herum und war einer der ersten Hersteller, der seine Bikes serienmäßig mit Pinion ausstattet hat. Das „Argon GX“ ist jedoch der jüngste Spross aus dem Hause Nicolai, dem ein nahezu wartungsfreier Antrieb zuteilwird. Apropos wartungsfrei: Neben Pinion setzt Nicolai auch auf einen Riemenantrieb von Gates, was natürlich perfekt zur Getriebetechnologie passt.
Nicolai Argon GX Test: Ein Gravel Tausendsassa?
Argon GX ist das Gravelbike aus dem Hause Nicolai. Es kommt in typischer Nicolai-Optik, die bei unserem Test Bike noch durch den klassischen Raw-Look verstärkt wird. Voluminöse Rohre, präzise Schweißraupen und technisch-anmutige Fräs-Parts sprechen eine klare Sprache und beschreiben das Argon wortlos als super robustes, extrem durchdachtes und trotzdem einigermaßen leichtes Bike, eben ein waschechtes Nicolai. Und ein solches zeichnet aus, dass es eine langfristige Anschaffung sein soll. Ein Nicolai ist nicht nach einer Saison out, sondern soll dir viele Jahre Spaß machen.
Neu beim Argon ist, dass es nun auch mit Pinion Getriebe zu haben ist. Und genau das erweitert die Eigenschaften des Fahrrads in bemerkenswerter Weise. Denn mit neuem „Rundum-Sorglos-Antrieb“ wird der ohnehin schon vielseitige Rahmen plötzlich besonders interessant für alle, die besonders lange und anspruchsvolle Touren fahren und/oder das Rad auch im Alltag, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit, nutzen möchten. Denn der Pinion-/Gatesantrieb ist quasi wartungsfrei und kommt ohne Kettenöl aus. Du kannst also tausende Kilometer damit fahren, ohne einen Gedanken an den Antrieb zu verschwenden und ohne eine einzige Hose mit Kettenschmiere zu versauen. So wird aus dem Gravelbike ein Trekking-Touring-Commuting-Adventurebike – ein echter Tausendsassa eben.
Nicolai Argon GX Test – Die Route zum Nachfahren
Ein Bike, ein Mensch, ein Hund – die Zutaten für ein großartiges
Bikepacking-Abenteuer auf dem Rothaarsteig im Sauerland. Wenn du wissen möchtest, wo wir im Rahmen dieses Tests unter anderem hergefahren sind oder die Tour vielleicht sogar nachfahren möchtest, findest du alle Infos dazu auf unserem komoot Profil.
Das Abenteuer zum Nicolai Argon GX Test
Bikepacking der besonderen Art in unserem lifeCYCLE Magazine #15!
Nicolai Argon GX Test – Das Test Bike im Detail
Rahmen-Bedingungen
Abgesehen vom außergewöhnlichen Antrieb gibt es auch darüber hinaus noch ein paar Details zu unserem Nicolai Argon GX Test Bike zu berichten. Beginnen wir mit der Reifenbreite – hier ist das Nicolai absolut „trendy“ unterwegs und bietet die Möglichkeit, 700C Bereifung bis 45 mm Breite zu montieren. Entscheidest du dich für 650b-Reifen, sind es sogar 50 mm. Der Rahmen besitzt verschiedene Gewindeösen, die für die Montage von zwei Flaschenhaltern sowie der Zug- beziehungsweise Leitungsverlegung dienen. Ja genau: Diese erfolgt extern, also außen am Rahmen, was dem Konzept des einfach zu wartenden Abenteuerrads zusätzlich entgegenkommt. Denn wenn unterwegs wirklich mal etwas repariert werden muss, ist alles direkt und ohne Gefummel erreichbar. Der Rahmen ist übrigens für den Einsatz von Scheibenbremsen gedacht und nutzt den Flat Mount 140 Standard. Es kommt eine 142 x 12 mm Steckachse zum Einsatz. Um einen Riemenantrieb montieren zu können, besitzt der Rahmen an der hinteren Sitzstrebe auf der Antriebsseite ein Rahmenschloss.
Nicolai Argon GX Test – Ausstattung und Customizing
Und das war es dann auch fast schon. Wie jetzt, keine Auflistung von tollen Parts und deren großartige Features? Nein, denn wenn du dir ein Argon kaufen möchtest, kannst du es ganz nach deinen Vorstellungen konfigurieren. Besonders cool: Du kannst sogar gebrauchte Teile nutzen, die noch bei dir zu Hause herumfliegen. Die Konfiguration erfolgt online oder auch ganz persönlich, wenn du spezielle Anliegen hast. Online stehen dir allerlei Komponenten zur Auswahl, die im Großen und Ganzen die Nicolai-Philosophie teilen. So kannst du zum Beispiel Steuersätze von Acros, Hope oder Reset auswählen – allesamt eher kleine Komponentenhersteller mit möglichst regionaler Wertschöpfungskette und hohem Qualitätsanspruch.
Spannend wird es bei der Farbe: Hier kannst du aus unzähligen Pulverbeschichtungen auswählen oder dich für eine Eloxierung entscheiden. Das Eloxieren ist übrigens so ziemlich der einzige Vorgang, der nicht unmittelbar im Hause Nicolai erledigt wird. Kommen wir last but not least noch zu ein paar Standardangaben: In der günstigsten Konfiguration (ohne Extrawünsche) kostet das Argon GX Pinion 4.125 Euro. Der einzelne Rahmen inklusive Antrieb kostet 3.349 Euro. Je nach Ausstattung soll ein Gesamtgewicht unter zehn Kilogramm möglich sein. Übrigens sind neben verschiedenen Customizing-Optionen bei Nicolai auch echte Maßrahmen erhältlich. Der Aufpreis für eine Geometrie nach Maß beträgt 730 Euro.
Pinion Optionen
Du hast die Wahl aus zwei verschiedenen Pinion Getrieben. Dieses gibt es nämlich als „P1.18“ und als „C1.12“. Ersteres bietet 18 Gänge, Schaltschritte von 11,5 Prozent und eine Gesamtübersetzung von 636 Prozent. Mit 2.700 Gramm ist es etwas schwerer als das C.1.12, welches nur 2.280 Gramm wiegt. Dafür bietet das nur zwölf Gänge, eine Abstufung von 17,7 Prozent und eine Gesamtübersetzung von 600 Prozent. Das Nicolai Argon GX Pi in unserem Test ist mit einem C1.12 ausgestattet.
Der Nicolai Argon GX Test
Der erste Eindruck…
Der erste Eindruck ist der wichtigste, korrekt? Was das betrifft, Punktet Nicolai schon bei der Auslieferung: Jedes Nicolai – so auch unser Testrad – wird in einer extrem robusten Karton-Holz-Kiste ausgeliefert, die ohne Zweifel die Bezeichnung „Fahrradgarage“ verdient hat. Wenn dein Nicolai geliefert wird, sieh besser zu, dass dir jemand beim Tragen hilft, denn das Paket wiegt eine ganze Menge! Und dann freu dich auf ein unnversehrtes Bike, denn in dieser Verpackung kann einfach nichts durch den Transport beschädigt werden.
Wenn es dann ausgepackt vor einem steht, ist der zweite erste Eindruck mindestens genau so gut. Es ist ein Nicolai – von A bis Z! Ein Traumbike, perfekt verarbeitet und mit Liebe zum Detail aufgebaut. Diese Schweißraupen, dieser Raw Look, diese saubere Optik rund um den Antrieb. Wer Fahrräder liebt und echte Handarbeit schätzt, muss hier einfach ins Schwärmen kommen. Doch bevor hier noch der Eindruck vollkommen unkritischer Lobhudelei entsteht, machen wir lieber mal das Reisesetup fertig und legen los!
Nicolai Argon GX Test – Let’s get ready to… Bikepacking!
Der Plan ist ein schöner, spätsommerlicher Overnighter über den Rothaarsteig (beziehungsweise eine graveltaugliche Version davon) im Sauerland. Mit dabei ist Redaktions-Dalmatiner Sancho, der am grundsätzlichen Setup aber nicht viel ändert: Es müssen ein Schlafsack, eine Hundedecke, Isomatte, ein paar Wechselklamotten, ein paar Notfallersatzteile und genug Essen/Trinken ans Rad. Da es Nachts bereits sehr kalt wird, sind Schlafsack und Isomatte Pflicht, ansonsten ist das Reisegepäck eher minimalistischer Natur. Geschlafen wird in einer zuvor recherchierten Holzschutzhütte irgendwo in der Willinger Hochheide.
Es dauert nicht lange, bis alles perfekt sitzt. Zwei Besonderheiten sollen aber nicht unerwähnt bleiben. Zum einen ist der Rahmen (zumindest in meiner Größe „medium“) recht kompakt, weshalb wenig Platz für Trinkflaschen blieb, nachdem die Rahmentasche montiert war. Weil der Hund aber auch Durst hat, waren zwei Flaschen Pflicht. Der „B-Rad Double Bottle Adapter“ von Wolftooth hat das Problem elegant gelöst. Zum anderen hatte Nicolai unser Testbike extra mit Nabendynamo und Front-Scheinwerfer ausgerüstet, sodass wir im Zweifelsfall nicht aufs Tageslicht angewiesen waren. Da die Leuchte aber direkt am Lenker montiert war, haben wir auf eine Lenkerrolle verzichtet. Dafür sprach ebenfalls der Pinion-Drehgriff, dessen Erreichbarkeit von einer Lenkerrolle eingeschränkt gewesen wäre. Aber wie gesagt: Dank minimalem Reisegepäck passte auch so alles ans Rad.
Die Fahreigenschaften
Es gibt wenige Bikes die mir – verzeih mir die umgangssprachliche Ausdrucksweise – so „wie Arsch auf Eimer“ passen, wie das Nicolai Argon GX Test Bike. Das war schon nach ersten Proberunden ohne Gepäck schnell klar. Das Argon bietet einen tollen Mix aus Agilität, Laufruhe und einer gewissen „Spritzigkeit“, falls der breite Gravelweg mal zu einem schmalen Trail wird. Dazu kommt, dass mir das Testrad wie auf den Leib zugeschnitten scheint. Das ist kein Zufall: Vorab hat sich ein Mitarbeiter von Nicolai genau informiert, wer ich bin, wie groß ich bin und was ich mit dem Rad vorhabe. Diese persönliche Beratung und die Erfahrung von Nicolai wird jedem Kunden zuteil – ein Nicolai ist eben kein Bike von der Stange. Ein Super-Leichtgewicht ist es übrigens auch nicht: Mit 12,6 Kilo (Testsetup ohne Taschen) wird es sicher keine Weight-Weenies vom Hocker hauen.
Eigentlich gibt es nur eine Sache, an die ich mich erstmal gewöhnen muss: der dünne Lenker. Es wurde an unserem Nicolai Argon GX Test Bike ein eher oldschool anmutenden Lenker mit durchgehend 25,4 mm verbaut, was technische Gründe hat. Denn der Pinion Drehschaltgriff ist nur für dieses Maß erhältlich. Wobei ich schon bei der zweiten etwas gewöhnungsbedürftigen Eigenheit angekommen bin. An den Drehgriff muss ich mich definitiv gewöhnen. Man muss einfach etwas vorausschauend denken, denn es ist – je nach Griffposition am Lenker – notwendig, zum Schalten bewusst umzugreifen. Normalerweise würde man im Wiegetritt nur kurz am Schalt-/Bremshebel klicken, nun muss ich eben auf den Oberlenker umgreifen. Ich gewöhne mich relativ schnell daran. Es ist aber auch klar, dass für den Einsatz am Dropbarbike ein entsprechender Schalthebel die ergonomischere Lösung wäre, zumindest für alle, die gern sportlich/schnell unterwegs sind und besonderen Wert auf blitzschnelle Schaltmanöver legen.
Genau so eine Lösung gibt es – zumindest theoretisch – von Cinq: Das Komponentenlabel von Reiseradspezialist Tout Terrain hat einen eigenen Pinion-Dropbar-Hebel im Programm (den „Shift:R Road“). Praktisch ist es Endverbrauchern aber zurzeit kaum möglich, solch eine Kombo zu ergattern. Die Lieferketten-Situation in der Fahrradbranche ist derzeit so angespannt, dass Tour Terrain so gerade eben den Bedarf für ihre eigenen Räder decken kann. Dennoch eine spannende Option, sobald sich der Markt wieder etwas entspannt. Der Lenker hat übrigend noch eine Eigenheit: Er ist in der Mitte teilbar. Erst so wird die Montage des Drehgriffs ermöglicht, denn den würde man ansonsten niemals über die Biegung des Lenkers bekommen.
Abgesehen vom etwas gewöhnungsbedürftigen Schaltprozess verhält sich das Piniongetriebe extrem unauffällig. Die meisten Gänge sitzen schnell und nahezu geräuschlos, obwohl der Schaltung ein völlig anderes Prinzip zugrunde liegt, als wir es gewohnt sind: Hier springt keine Kette von einem Ritzel aufs andere, sondern hier greifen unterschiedliche Zahnräder eines echten Getriebes ineinander. Wenn der Gang einmal sitzt, bekommt man aber von all dem nichts mehr mit: Der Antrieb schnurrt wie ein Kätzchen vor sich hin und ich vergesse schnell, dass hier etwas anders ist als sonst. Dieses „Vergessen“ ist übrigens der angenehmste Part des Pinion-Antriebs, woran auch der kombinierte Gates-Riemen nicht ganz unschuldig ist. Unterwegs braucht man einfach keinen einzigen Gedanken daran zu verschwenden. Das ganze System ist nicht nur nahezu geräuschlos, sondern auch quasi wartungsfrei: Da verstellt sich nichts, da kann im Grunde nichts klappern und da muss nichts geölt werden. Gerade auf langen Reisen ist das Gold wert, vor allem dann, wenn das Wetter nicht so gut ist und Regen oder Schmutz dazukommen.
Natürlich braucht auch ein Pinion Getriebe ab und zu ein bisschen Liebe. Die beschränkt sich aber auf einfache Reinigungsarbeiten und einen Ölwechsel alle 10.000 Kilometer – kein Vergleich zu einem herkömmlichen Kettenantrieb. Abgesehen davon hat das Pinion Getriebe noch ein paar weitere Vorteile im Vergleich zu einer Kettenschaltung oder einer Nabenschaltung, die vor allem darin begründet sind, dass die Schalt-Technik optimal im Bike platziert ist. Damit meine ich zum einen die Tatsache, dass das gesamte Gewicht der Schaltung am tiefsten, zentralsten Punkt im Rahmen sitzt, was nicht nur theoretisch einem guten Handling des Bikes entgegenkommt. Zum anderen sind an relativ „riskanten“ Stellen keine Bauteile mehr, die kaputtgehen können: Kein Schaltwerk kann mehr abbrechen, kein Schaltauge kann mehr verbiegen und unter dem Rahmen beziehungsweise am Hinterbau verlaufen keine Schaltzüge mehr, die am Rahmen schleifen oder abreißen können. Ganz nebenbei ist das natürlich auch optisch unglaublich „clean“.
Im Alltag
Natürlich durfte sich unser Nicolai Argon GX Test Bike nicht nur während meines tierisch guten Bikepacking-Abenteuers beweisen, sondern auch im Alltag zeigen, was in ihm steckt. Und hier ist schnell klar: So vielseitig, pflegeleicht und spaßig sich Nicolais Argon GX im „Abenteuer-Modus“ gibt, so gut bewährt es sich insbesondere auch im Alltag. Es ist einfach wahnsinnig angenehm, sich auf ein derart pflegeleichtes System verlassen zu können. Keine Schaltung, die sich verstellen kann, keine Kette, die man wieder mal nicht eingeölt hat und die nun die ganze Fahrt über garstig vor sich hin knarzt. Und – ein kleines Detail, aber eine großartige Wirkung – keine öligen Streifen mehr an der Hose, weil man wieder mal vergessen hat, den Socken über die gute Jeans zu siehen, bevor man sich zum Einkaufen aufs Rad setzte. Es wird noch entspannter, denn das Rad hat einen Nabendynamo und damit einhergehend immer eigenes Licht. In diesem Falle zwar nur vorn, aber es wäre ein Leichtes, auch noch ein Rücklicht zu montieren. Spätestens im Winter, wenn es spät hell und früh dunkel wird, ist das ein Detail, das niemand mehr missen will, wer einmal in den Genuss gekommen ist.
Nicolai Argon GX Test – Unser Fazit
Unser Nicolai Argon GX Test Bike ist ein Bike, auf das man sich über viele Jahre hinweg verlassen kann. Ein Argon GX Pinion setzt noch eine ordentliche Portion obendrauf. Vor allem erweitert es nochmal den Einsatzbereich enorm. Aus einem sportlichen Gravelbike mit guten Allround-Genen wird ein total alltagstaugliches Gravel-Commuting-Reise-Abenteuer-Bike. Ein Bike für alle Fälle, handgefertigt in Deutschland, nach höchsten Qualitätsansprüchen und einer Herangehensweise, die ich als vorbildlich nachhaltig bezeichnen würde.
- handmade in Germany
- absolut durchdachte Rahmenkonstruktion
- idealer Mix aus Leichtbau und Stabilität
- absolut pflegeleichter Antrieb
- ideale Gewichtsverteilung der Antriebskomponenten bzw. zentrale Position des Pinion Getriebes
- wartungsarmer und sauberer Riemenantrieb
- angenehme Fahreigenschaften, sehr gute Allroundeigenschaften
- Sehr alltagstauglich
- Maßrahmen-Option und viele Customizing-Möglichkeiten
- Deutsche Manufaktur mit ganz „natürlichem“ Nachhaltigkeitskonzept
- Unser Nicolai Argon GX Test Bike ist kein Bike für Weight Weenies
- Dreh-Schaltgriff etwas gewöhnungsbedürftig
- Dreh-Schaltgriff benötigt einen 25,4 mm Lenker mit rundem Profil
Schöner Bericht, die Minuspunkte lassen sich durch ein Setup mit Flatbar und eine Akkulampe lösen.
Macht Lust auf das Rad
Würde gut für (fast) jeden Commuter oder Reiseradler passen, wäre da nicht der in der Bikebranche lfd. überzogene Preis – Features hin oder her. Ich verstehe überhaupt nicht wieso ein Rahmen inkl. einiger netter Ausrüstungsteile über 3.000 Euro kosten muss! Selbst das, zugegeben sehr leistungsfähige und robuste, Pinion Getriebe sollte auch für unter 1.000.- Euro zu verkaufen sein. Die Margen mit denen hier gedealt werden sind bösartig.
Ansonsten liebevoller Bericht und lustmachendes Bike! Danke dafür!
Guter Bericht, bin ein Pinion Fan, habe gerade ein Nicolai bestellt, in top Ausführung, Pinion C12, flat bar und sonst noch ein paar Carbon Komponenten wie die Across Laufräder.
Turi Süess