Rose Reveal Test: Inhalt
Rose Reveal Test – Die Übersicht
Ein Rennrad für die Langstrecke musste es schon sein, für unsere Reise von Nizza zurück nach Weimar (über die du in unserer Ausgabe #15 mehr erfahren kannst). Immerhin wollten wir zwischen 100 und 200 Kilometer am Tag zurücklegen und dabei noch die Alpen überqueren. Da es für unseren Rose Reveal Test nicht nur über aalglatte Straßen gehen sollte, sondern auch ein paar Gravel-Abschnitte dabei sein würden, musste das passende Bike auch genügend Reifenbreite haben und einen gewissen Komfort zur Verfügung stellen.
In unserem Test erfüllte das Rose Reveal Four Disc Ultegra nicht nur die ersten beiden Voraussetzungen mit Bravour. Das Endurance Roadbike punktet in der Theorie nämlich noch mit vielen weiteren Highlights. Und das fängt schon bei der Optik an. Ich war sofort baff, als ich die schön geformten Carbonrohre des Bikes sah und wurde auf unserer Reise unzählige Male auf die herausstechende Optik angesprochen. Der „Shiny Aurora/Matt Black“-Effektlack ändert je nach Winkel und Sonneneinstrahlung seine Farbe. Ich kenne das noch von früher, da haben viele junge Männer und Frauen ihre gesamten Ersparnisse auf den Kopf gehauen, um ihren VW oder Opel mit solch einem „Flip-Flop-Lack“ zu überziehen.
Leichtigkeit und Komfort: Wie schlägt sich das Rose Reveal im Test?
Bei einem Langstrecken-Bike spielt natürlich der Komfort eine maßgebliche Rolle. Das Rad kann noch so schön sein – wenn man nach drei Stunden nicht mehr sitzen kann, weil der Rücken oder der Nacken schmerzen, bringt auch der glänzendste Lack nichts. Rahmen und Gabel sind komplett aus Carbon gefertigt und sorgen damit vermutlich schon mal für viel Flex. Die Stack to Reach Ratio (also der Wert, der eine Aussage über die Rahmen-Geometrie hinsichtlich des Komforts trifft) liegt bei unserem Modell (Größe 55 cm) bei 1,5. Das ist genau die Mitte zwischen sehr aufrechter Sitzhaltung und sehr gestreckter.
Der relativ kurze Vorbau (90 mm) und der Ritchey Road Comp Streem II Lenker sollen zusätzlich für Komfort sorgen. Gleiches gilt für die D-Shape Sattelstütze. Sie ist so konstruiert, dass sie ordentlich flexibel ist und damit minimal federt, was sich maximal auf daenWohlfühlfaktor auswirken soll. Mit einem Gewicht von knapp über acht Kilogramm ist das Endurance Bike auch noch echt bergtauglich.
Durch die angegebene maximale Reifenfreiheit von 32 mm lässt sich auch über die Reifen noch mal einiges an Komfort gewinnen. Geliefert wird das Rose Reveal Four Disc mit 28 mm Pneus aus dem Hause Continental, für unsere Reise hatte ich aber 32 mm Pirelli aufgezogen, was locker passte. Die Laufräder Rose R Thirty Disc sind mit einer Maulweite von 19 mm und einer Felgenhöhe von etwa 31 mm nicht nur schick, sondern auch universell einsetzbar.
Rose Reveal Test: Ultegra ist Programm
Mit dem Zusatz Ultegra lässt sich auch die restliche Ausstattung ziemlich einfach abschätzen. Vom Schaltwerk über die Kurbel und den Umwerfer kommt alles aus der Shimano Ultegra R8000 Serie. Auch die hydraulischen Scheibenbremsen tragen den Namen Ultegra. 160 mm große Bremsscheiben vorn und hinten sollten genügend Kraft zur raschen Entschleunigung bringen.
Rose Reveal Test – Die Test-Route zum Nachfahren
Drei Freunde und eine Bikepacking Tour im Sommer von Nizza zurück nach Hause. Oder anders gesagt: sieben Länder in acht Tagen. Auf dieser Reise gab es viel Sonne, fast jeden Tag Pizza und eine wahnsinnig tolle Zeit mit ein paar Tiefpunkten, aber ganz vielen Höhen! In dieser Collection haben wir dir die von uns gefahrenen Etappen zusammengestellt, die die Grundlage für unseren Rose Reveal Test waren – zum Nachfahren oder als Inspiration für deine eigene Urlaubsplanung. Die ganze Geschichte zur Tour findest du in unserer Ausgabe #15.
Rose Reveal Test – Technische Daten
Preis | 3.099 Euro |
Größen (cm) | 50, 53, 55, 57, 59, 61, 64 |
Rahmen | Carbon, Rahmengewicht ab 1020 g, Shiny Aurora/Matt Black (Effektlack) |
Gabel | Carbon, Gabelgewicht ab 380 g, matt black |
Steuersatz | k.A. |
Vorbau | (am Testbike noch von Ritchey ohne integrierte Leitungsführung): Rose Square, 6°; Aluminium 6061; integrierte Leitungsführung; anodized black 90 mm |
Lenker | Ritchey Road Comp Streem II (Rose Branding), Reach 73 mm; Drop 28 mm, schwarz/matt 40 cm |
Schaltwerk | Shimano Ultegra R8000 |
Schaltgriff | Shimano Ultegra R8000 |
Bremsgriffe | Shimano Ultegra R8000 |
Bremsen | Shimano Ultegra ST-R8025; BR-R8070; 160/160 mm |
Sattel | Rose Edition by Selle Italia schwarz |
Sattelstütze | Rose D-Shape, für Reveal/Backroad, Carbon, 8 mm Offset UD-carbon/matt |
Laufräder | Rose R Thirty Disc/28“; 28 Loch/Innenmaulweite: ca. 19 mm; Felgenhöhe: ca. 31 mm; Felgenbreite: ca. 24 mm; Gewicht: ca. 1650 g; kompatible Reifenbreiten: 700×28-60 mm schwarz 28 Loch |
Kurbeln | Shimano Ultegra FC-R8000 50/34 170mm |
Kassette | Shimano 105 CS-R7000, 11-34 |
Kette | Shimano CN-HG601, 118 Glieder |
Reifen | Continental Grand Prix 5000 faltbar schwarz/schwarz 700x28C |
Rose Reveal Test – Die Testfahrt
Obwohl das Rose Reveal Test Bike (Modell Four Disc Ultegra) nun wirklich kein klassisches Bikepacking Bike ist, habe ich es für unseren Test mit allerlei Taschen versehen. Neben der „Arschrakete“, Rahmen- und Lenkertasche war außerdem noch ein Auflieger montiert. Da die Sattelstütze auch beim Gravelbike – dem Rose Backroad – zum Einsatz kommt, hatte ich keine Bedenken, dass etwas zu Bruch gehen könnte und die Annahme sollte sich bestätigen. Der auffallende Lack ist allerdings nicht für Taschen und andere Add-Ons gemacht. Er fiel gleich als relativ kratzempfindlich auf, weshalb ich große Teile des Oberrohrs und andere heikle Stellen abklebte.
Straße und Asphalt
Klar, ein Endurance Bike wie das Rose Reveal Test Bike rollt über Asphalt wie ein heißes Messer durch Butter gleitet. Das super weiche Fahrgefühl macht sich gleich auf den ersten Kilometern bemerkbar und hält über viele Kilometer an. Alle komfortbringenden Komponenten harmonieren äußerst gut zusammen und geben einem ein echt gutes Gefühl. Das geringe Gewicht macht sich ebenfalls sehr positiv bemerkbar. Das Reveal bekommt man schnell auf Touren und hat einen echt flotten Vortrieb.
Rose Reveal Allroad-Tauglich?
Mit den 32 mm breiten Pirelli Reifen kam ich auch auf den vielen Gravelwegen richtig gut zurecht. Egal ob Waldweg oder Schotterpiste, alles ging schnell und ohne viel Geruckel. Die holprigen Wege machten sogar richtig viel Spaß. Allerdings ist der Spaß auch schnell vorbei, sobald mal ein paar wurzlige Singletrails auf dem Programm stehen. Dann holen auch 32 mm Reifen nicht mehr genug heraus. Anders gesagt: Alles was bei komoot unter dem Profil „Fahrrad“ läuft, kann man mit dem Rose Reveal Disc sehr gut machen. Allerdings ist dafür schon das Upgrade auf 32 mm Reifen sinnvoll.
Ultra-Endurance?
Der Fokus bei diesem Rennrad liegt natürlich ohne Zweifel auf vielen Kilometern und langen Tagen im Sattel. Und das macht das Rose Reveal Disc auch exzellent. Ich hatte nur wenig Zeit mich vor der Reise an das Fahrrad zu gewöhnen. Trotzdem konnte ich damit drei Tage in Folge mehr als zehn Stunden im Sattel sitzen. Ich hatte weder Nacken-, noch Knie- oder Rückenprobleme. Ich war tatsächlich selbst überrascht, wie gut das Fahrrad auf der Langstrecke funktioniert.
Auch die verbauten Komponenten verrichten vorschriftsmäßig und äußerst geschmeidig ihren Dienst. Die Schaltung läuft super flüssig, die Bremsen greifen (auch mit knapp neun Kilogramm Gepäck) sehr beherzt zu. Sehr gut haben mir auch die Laufräder gefallen. Sowohl Optik als auch Funktion ist wirklich erstklassig für einen Alu-Laufradsatz, den es einzeln für knapp 450 Euro zu kaufen gibt. Leider war er im Auslieferungszustand nicht für Tubeless gerüstet, obwohl dies generell möglich ist.
Rose Reveal Test – Unser Fazit
Das Rose Reveal Four Disc Ultegra ist ein erstklassiges Endurance Bike. Besonders im Preis/Leistungsverhältnis kann das Rennrad aus Bocholt punkten. Die sehr ausgewogene Geometrie macht eine durchaus noch sportliche, aber vor allem entspannte Sitzposition möglich. Alle Anbauteile bis auf den Sattel sind für diesen Preis top. Die Möglichkeit, breite Reifen bis 32 mm aufziehen zu können, macht es darüber hinaus auch für leichte Gravel-Passagen einsatzfähig, wodurch das Einsatzgebiet weiter steigt.
- Hochwertige Optik, interessanter Effektlack
- Ausgewogene Geometrie: ein guter Mix aus Komfort und Sportlichkeit
- sehr guter Laufradsatz
- durchdachte, interne Zugverlegung, beim aktuellen Modell sogar im Vorbau
- sehr gute Endurance-Eigenschaften
- dank für ein Rennrad relativ großer Reifenbreite lässt sich der Einsatzbereich deutlich erweitern
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Lack ist relativ empfindlich
- unbequemer Sattel
- Sattelstütze optisch schön, die Sattelstütze ist bei Bedarf aber schwer austauschbar
- Auslieferung ohne Tubelesse-Felgenband