Martin Donat

Nachhaltiger Handytarif: Klimaneutraler Mobilfunk von WEtell im Test

Nachhaltige Unternehmen, Nachhaltigkeit

Vor mehr als einem Jahr lief mein alter Handyvertrag aus. Es war kein nachhaltiger Handytarif, er war nach dem für mich bis dahin gängigen Muster gestrickt: Möglichst viel Datentransfer, mindestens alle zwei Jahre ein neues I-Phone und das Ganze natürlich so billig wie möglich. Doch dieses Mal ließ ich ihn nicht in die Verlängerung gehen. Dieses Mal fragte ich mich: Ist ein ökologisch unbedenklicher Handytarif möglich? Macht es überhaupt Sinn, nach einem nachhaltigen Mobilfunktarif Ausschau zu halten? Was ist an einem normalen Handytarif nicht nachhaltig und geht das auch besser? Viele Fragen – und ich habe einige Antworten gefunden. Vor allem aber meinen neuen, klimaneutralen Handytarif von WEtell. Ich ließ mich überzeugen. Seitdem ist der Superfunk von WEtell bei mir persönlich im Test. Hier ist mein Erfahrungsbericht.

Vorab: Ich habe diesen Tarif gebucht, weil er mich überzeugt hat. Ich schreibe diesen Text, weil ich dir von meinen Erfahrungen berichten möchte. Ich habe in diese Geschichte Affiliate-Links zu WEtell eingebaut, einfach, weil WEtell diese Möglichkeit anbietet. Wenn du einen der Links hier benutzt, unterstützt du diese Webseite und hilfst dabei, die Kosten dafür zu minimieren. Nicht mehr, nicht weniger – vorab sei dies erwähnt. Darüber hinaus besteht absolut keine Verbindung zu WEtell und du liest hier meine persönliche Meinung.

Zurück zum Thema und: Moment mal, klimaneutral? Wie soll das denn gehen? Eine der ersten Informationen, die ich über die Tarife von WEtell finde ist diese: WEtell nutzt das D-Netz von Vodafone. Somit hat das Freiburger Startup auf den gefühlt wichtigsten Faktor eines Mobilfunkanbieters schonmal keinen Einfluss. Und trotzdem will man klimaneutral sein. Ich sehe Erklärungsbedarf.

Nachhaltiger handytarif: wetell baut aktiv pv anlagen, um die deutsche energiewende voranzutreiben.
Energie kann auf unterschiedliche Weise gewonnen werden. Über unseren Konsum entscheiden wir mit, in welche Richtung es geht. Dieses Foto ist übrigens auf unserer Fahrt nach Lützerath entstanden. Die Gegend rund um den Tagebau ist an Absurdität kaum zu überbieten …

Nachhaltiger Mobilfunk von WEtell: Die Facts

Netznutzung benötigt vor allem eines: Strom!

Und hier liegt der Schlüssel zu einem möglichst nachhaltigen Mobilfunknetz: Würde man 100 Prozent grünen Strom nutzen, würde die Ökobilanz des Mobilfunks auf einen Schlag viel besser aussehen. Nutzt man aber nicht. Und weil WEtell von Vodafone abhängig ist, hat man hier auch keinen unmittelbaren Einfluss. Das weiß WEtell natürlich und das verschweigt man auch gar nicht. Stattdessen haben sich die Freiburger überlegt, wie sie das Problem angehen können.

Dabei heraus kam eine erste wichtige Maßnahme auf dem Weg zum klimafreundlichen Mobilfunkanbieter: Man hat berechnet, wie viele Emissionen WEtell Kund:innen durch die Nutzung des Netzes verursachen würden. Dabei ist man von 100 Prozent grauem Strom ausgegangen. Für diese Menge Strom nahm man sich in einem ersten Schritt vor, Photovoltaikanlagen zu errichten, die den Bedarf decken. Diese Anlagen machen das natürlich nicht unmittelbar. Trotzdem speisen sie Sonnenstrom in den Strommix ein und tragen somit automatisch dazu bei, dass auch die Nutzung des D-Netzes ein bisschen grüner wird. Mittlerweile hat WEtell dieses Ziel nach eigenen Angaben erreicht und engagiert sich weiterhin für den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen. Alle Geldrückflüsse werden – so WEtell – für Energieeffizienz-, Speicherungs- oder Transformationsprojekte eingesetzt. Mehr zum Thema Klimaschutz bei WEtell findet du hierView? Promoid=312083&slotid=90441 | lifecycle magazine.

Grünes Drumherum: Die WEtell Infrastruktur

Die Netznutzung ist ohne Zweifel der größte Emissions-Faktor bei einem Handytarif. Darüber hinaus kann ein Unternehmen nach Schema F oder möglichst bewusst agieren. WEtell hat sich für letzteres entschieden, um die Energiewende voranzutreiben und Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Man hat Partnerschaften geschlossen. WEtell arbeitet mit der grünen Suchmaschine Ecosia zusammen, nutzt selber ausschließlich grünen Strom und wickelt seine Finanzgeschäfte mit der nachhaltigen GLS Bank ab. WEtell geht richtig schön ins Detail: So befindet sich deren Headquarter in einem schlichten Coworking Space in Freiburg und es kommt ausschließlich gebrauchte, generalüberholte Hardware zum Einsatz. Es werden keine Briefe verschickt und selbst die Webseite wurde „nachhaltig“ optimiert. Man engagiert sich darüber hinaus für den Klimaschutz. Kürzlich war WEtell zum Beispiel bei der finalen Klimademo in Lützerath als Unternehmen präsent.

Nachhaltig telefonieren: Was sich nicht vermeiden lässt, wird kompensiert

Zugegeben: Kompensation klingt für mich immer ein bisschen wie „schummeln“. Nach dem Motto: Ich zahl hier mal ein bisschen extra, kaufe mir quasi die Klimaneutralität und bin raus. Beim Freiburger Startup sieht man das offenbar genau so. Deshalb gilt erstmal der Unternehmensgrundsatz: Vermeiden ist besser als kompensieren. Da man aber das eigene Angebot klimaneutral nennen will, kommt man um etwas Kompensation nicht herum. Allerdings wollte man nicht „irgendwie“ kompensieren, sondern hat sich auf die Suche nach besonders sinnvollen Kompensationsmaßnahmen gemacht. Bei CarbonfutureView? Promoid=312083&slotid=90441 | lifecycle magazine ist man fündig geworden. Das ist ebenfalls ein Unternehmen aus Freiburg mit einem spannenden Ansatz: Das Unternehmen stellt aus Forst- und Bioresten Pflanzenkohle her, die vergraben werden kann und auf diese Weise CO2 dauerhaft bindet.

Wetell

Nachhaltig hat nicht nur mit Grün zu tun

Die Freiburger schreiben Nachhaltigkeit auch im sozialen Bereich groß. Dazu gehören ein klares Datenschutzkonzept und ein einfaches, klar verständliches Vertragswerk. Es gibt bei WEtell keine undurchsichtigen Lockangebote, keine versteckten Kosten und keine endlos langen Vertragslaufzeiten. Alle Preise sind absolut transparent und du kannst jeden Vertrag monatlich kündigen. Und das alles ist kein Marketing-Trick: WEtell hat sich als Gemeinwohl-Unternehmen bilanzieren lassen. Das heißt: Nicht Profitmaximierung steht im Fokus, sondern die Einhaltung der ursprünglich festgelegten Unternehmenswerte wie Klimaschutz, DatenschutzView? Promoid=312083&slotid=90441 | lifecycle magazine, Fairness und TransparenzView? Promoid=312083&slotid=90441 | lifecycle magazine.

Der FAIRstärker: Nachhaltiger Handytarif für alle

Einzigartig in der Mobilfunkbranche ist das FAIRstärker Prinzip: Wenn du es dir leisten kannst, kannst du bis zu fünf Euro extra bezahlen. Diese werden jemand anderem, der nicht so viel Geld hat, erlassen. Fünf Euro sind für den einen oder die andere viel Geld und dieser Beitrag ermöglicht es, dass man bei bereits ab 10 Euro dabei sein kann, um grünen Mobilfunk auch ohne dickes Budget zu unterstützen. Mehr zum WEtell FAIRstärker findest du hierView? Promoid=312083&slotid=90441 | lifecycle magazine.

Ein ziemlich rundes Konzept?

Ich finde schon. Deshalb hat mich WEtell ja auch überzeugt. Bestimmt ist auch hier nicht alles total perfekt. Aber: Der Fokus liegt nicht auf Kohle scheffeln, sondern darauf, es besser und nachhaltiger zu machen. Allein das ist doch schonmal was! Aber natürlich ist das nicht alles: Unterm Strich sollte natürlich auch das Produkt funktionieren. Darum möchte ich nun noch meine Erfahrungen mit meinem neuen Vertrag zum Besten geben.

Mein WEtell Test: Wie gut ist der nachhaltige Mobilfunktarif?

Die Tarife

Das wichtigste Vorab: WEtell bietet reine Mobilfunk Tarife ohne jeden Schnickschnack an. Das heißt: Auch ohne neues Smartphone. Das war also schonmal meine erste „Challenge“: Mich davon zu verabschieden, immer fein das neueste I-Phone serviert zu bekommen. Mein Vorsatz Nummer 1 lautete deshalb: Das alte Telefon wird benutzt, bis es nicht mehr geht. Dann ging es an die Tarifwahl. Davon gibt es fünf: Ultrakurz für 15 Euro bietet 2 Gigabite Datenvolumen und 100 Freiminuten. Alle weiteren Tarife funktionieren nach dem Flatrate-Prinzip und sind in 7 GB, 15 GB 25 GB und 40 GB gestaffelt. Die Preise dafür betragen 20, 25, 30 und 45 Euro. Das war’s: ziemlich einfach, oder?

Ich habe mich für den Superfunk entschieden, der 25 Euro im Monat kostet. Damit ist er rund 50 Euro günstiger, als mein alter Super-Duper-Schickes-Handy-Tarif bei 1 und 1, den ich vorher hatte. Das ist doch schonmal was.

Hier findest du eine Übersicht über die aktuellen WEtell Tarife. Wenn du auf eines der Bilder klickst, wirst du zu WEtell weitergeleitet. Falls du dich entscheidest, über einen dieser Links zu WEtell zu wechseln, unterstützt du uns mit einem kleinen Vermittlungs-Bonus. 🙂

WEtell: Nachhaltiger Handytarif mit Erste-Klasse-Service

Ich habe ein paar Mal beim Kundenservice angerufen, weil ich Fragen hatte. Jedes Mal war am anderen Ende ein super freundlicher, aber auch fachkundiger Mensch, der mir schnell helfen konnte. Ich hoffe, dass dieser Service mit steigender Kund:innen Zahl so erhalten bleibt. Das ist nämlich wirklich angenehm und kein Vergleich zu den üblichen Warteschleifen (und darauffolgender Suche nach jemandem, der helfen kann), die ich bisher immer ertragen musste … Sollte das WEtell Konzept einmal massenkompatibel werden, wird das sicher eine Challenge.

WEtell beziehungsweise D-Netz: Was kann das?

Bei 1 und 1 habe ich das O2-Netz genutzt, jetzt ist es das von Vodafone. Bei 1 und 1 hatte ich allerdings deutlich schnellere Übertragungsraten, laut Vertrag 225 Mbit/s. Bei WEtell sind es laut Tarifdetails 50 Mbit/s im Download, 25 Mbit/s im Upload. „Gefühlt“ ist alles deutlich langsamer. Was mich aber ehrlich gesagt kaum (noch) stört. Muss ich denn unterwegs ständig immer alles mit Highspeed erledigen? Für die wichtigsten Smartphone-Funktionen reicht die Geschwindigkeit. Ich finde Informationen, ich kann Karten laden, ich kann Nachrichten mit Bildern und Videos senden und empfangen, Stories hochladen und mir mein Bahnticket online buchen. Im Zug Videos streamen ist allerdings kein Vergnügen.

Wetell: nachhaltiger handytarif, nachhaltiger mobilfunk
Nicht super schnell, aber super zuverlässig, freundlich und grün: Martins neuer WEtell Vertrag.

Dann lasse ich es halt. Damit einher geht übrigens die Tatsache, dass ich meine 15 GB noch nie aufgebraucht habe. Ich könnte also auch auf den 7 GB Tarif downgraden. Damit würde ich fünf Euro sparen. Ich überlege, ob ich das mache und die fünf Euro stattdessen in den „FAIRstärker“ fließen lasse.
Bis vor Kurzem ging ein Downgrade übrigens noch nicht. Neuerdings ist das laut WEtell Webseite einmal pro Vertrag möglich. Upgrades sind jederzeit kein Problem. Das Ganze passiert persönlich am Telefon.

Sperren einzelner Services

Ein cooles Feature im Kunden-Backend: Einzelne Services lassen sich sperren. Ich habe dort Kostenpflichtiges (MMS) und „Verdächtiges“ (Sonderrufnummern usw.) gesperrt, um vor Extrakosten und nervigen Anrufen besser geschützt zu sein.

Wetell

Nachhaltiger Handyvertrag von WEtell: lohnt sich der Umstieg? Mein Fazit.

Es gibt eine Reihe von Bewertungskriterien, denen zufolge ich ganz klar sagen müsste: Nein, lohnt sich nicht. Die Tarife sind weder ausgesprochen günstig noch besonders schnell – eher das Gegenteil ist der Fall. WEtell ist dennoch eine tolle Sache, sofern du dir vorgenommen hast, deinen Lebensstill zu überdenken und zu versuchen, die einzelnen Bereiche deines Alltags ein bisschen nachhaltiger und menschlicher zu gestalten. WEtell hat – meiner Ansicht nach – alle Register gezogen, um dieses Prinzip umzusetzen. Die Verträge sind fair und durchsichtig, das Unternehmen selbst ist als „Purpose-Unternehmen“ aufgestellt und gemeinwohlzertifiziert. Und auch in ökologischer Hinsicht ist WEtell nach allen Möglichkeiten darum bemüht, die Auswirkungen des Mobilfunks zu minimieren.

Wenn du willst, findest du garantiert ein Haar in der Suppe. Ich denke trotzdem: Was WEtell hier versucht, möchte ich gern unterstützen. Ich finde das besser, als die Augen zu verschließen und zu sagen: Es geht ja nicht anders. Dafür verzichte ich gern auf ein stets neues Smartphone und auf Highspeed in der Datenübertragung. Und weißt du was: Nach mehr als einem Jahr bei WEtell stört mich das nicht mehr die Bohne! Vieles ist einfach nur Gewöhnungssache. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, das olle Telefon einfach mal im Rucksack zu lassen. Auf einer Zugfahrt schaue ich wieder aus dem Fenster, nicht aufs Display. Und auch mein Telefon profitiert: Ich schätze es viel mehr wert, seit ich weiß, dass es mich möglichst noch ein paar Jahre begleiten soll.

Wetell

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