Ein Film über das härteste Bike(packing)-Event der Welt: Das Silk Road Mountain Race.
Beim letzten Filmtipp haben wir euch noch Lael Wilcox vorgestellt, nun geht es um ein Rennen, bei welchem sie 2019 um den Sieg mitgefahren ist: Das Silk Road Mountain Race, oder wie es ebenfalls genannt wird: Das härteste Radrennen der Welt.
Ein ganz neues Event gleich als das härteste Radrennen der Welt anzupreisen, ist entweder größenwahnsinnig oder wahrheitsgemäß. An Superlativen ist das Silk Road Mountain Race tatsächlich kaum zu übertreffen. Die nüchternen Zahlen sprechen dem Rennen schon mal eine außerordentliche Härte zu. Im ersten Austragungsjahr 2018 galt es 1.700 Kilometer mit über 26.000 Höhenmetern zu überwinden. In der Edition 2019 waren es dann sogar nochmal 5.000 Höhenmeter mehr. OK! Das ist natürlich echt ne Hausnummer, aber das soll das härteste Ding der Welt sein? Wenn man die Höhenlage (meistens um die 3.000 Meter über Normalnull und im Verlauf bis über 4.000 Meter), den anspruchsvollen Untergrund und die Wetterverhältnisse (zum Teil monströs und super wechselhaft) dazu addiert, ja dann kann das schon stimmen.
Story
Gleich mal vorab die Schattenseite des Films: Man sieht nur die ersten Fahrer, also die „Leader of the pack“. Das sind ziemlich harte Kerle, keine Frage, aber es wäre natürlich auch cool zwischendurch mal ein paar anderen Menschen zu sehen, als eben die Führenden. Immerhin aber ist der Aufbau des Films endlich mal ein wenig anders und vor allem die Erzählperspektive eine absolut ungewöhnliche. Nachdem wir den Veranstalter des Rennens (Nelson Trees) kennengelernt haben, ist er so nett, uns auch noch den gesamten Film über zu begleiten und zu kommentieren, wie sich das allererste Silk Road Mountain Race so entwickelt. Das macht er wirklich gut!
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Natürlich liegt das aber auch an den atemberaubenden Aufnahmen dieser atemberaubenden Szenerie. Was wir noch nicht erwähnt hatten: Das Ganze Rennen verläuft in Kirgisistan (Hier der Link für alle die – wie wir – nicht so ganz wussten wo das liegt). Eine Umgebung wie dort findet man nun wirklich nicht in jeder Ecke der Welt. Dazu noch die abgekämpften und mit sich und den Gegebenheiten kämpfenden Teilnehmer. Ab und zu versuchen die Filmemacher diesen gezeichneten Protagonisten einen O-Ton zu entlocken. Meistens lässt sich dann sogar etwas aus dem brummigen Wortsalat entnehmen. Aber nicht wirklich viel. Das macht die Teilnehmer aber nur sympathisch. Wer nun eigentlich gewinnt, verraten wir natürlich nicht. Vielleicht wisst ihr es auch schon und habt es schon wieder vergessen. In jedem Fall ein lohnenswerter Film. Wir empfehlen den Konsum des Films mit Kuscheldecke und warmem Kakao.
Über die Protagonisten
Es gibt da natürlich einige der FahrerInnen die wir erwähnen müssen. Angefangen beim schon erwähnten Veranstalter Nelson Trees, über Jay Petervary bis hin zu Jan Kopka. Einen Teilnehmer wollen aber ganz besonders hervorheben: Bengt Stiller und das obwohl er noch nicht mal im Film auftaucht. Aber er war dabei und das auch im Folgejahr 2019. Eigentlich ist Bengt Fotograf und hat sehr lange Zeit in Wien gelebt. Mittlerweile wohnt er in Berlin, plant schon das nächste Event und konnte uns beim Gespräch mit Johanna Jahnke absolut begeistern. Wer nach dem Film Lust hat, noch tiefer in die Szenerie einzusteigen und noch mehr Nerd-Talk will, dem empfehlen wir diese Folge der Wundersamen Fahrradwelt. Eine lange Podcast-Folge die sich mehr als lohnt.
Zuletzt möchten wir unbedingt noch den Hinweis geben, dass es fast alle Bikes mit Ausstattung der Edition 2019 hier auf bikepacking.com mit Bild und kurzer Beschreibung zu sehen gibt. Sehr zu empfehlen!