Martin Donat

Außergewöhnliches Maxi-Lastenrad: Das GLEAM Escape im Cargobike Test

Cargobikes, lifeCYCLE Magazine Ausgabe 19, Nachhaltige Mobilität, Verkehrswende

Bevor wir auch nur einen Meter auf dem GLEAM Escape gefahren sind, steht ein Fazit in diesem Cargobike Test bereits fest: Ein derartiges Lastenrad sind wir noch nie gefahren! Es ist groß, bietet eine riesige Ladefläche und steht auf drei Rädern. Außerdem ist es mit Federung und Neigetechnik ausgestattet und wahnsinnig technisch. Aber funktioniert dieses GLEAM Bike Konzept auch im Alltag? Genau das wollten wir herausfinden und hatten mehr als einen Monat lang Zeit dafür …

Spaß auf dem Gleam Escape ist dir sicher!
Ein Monat auf dem GLEAM Escape Cargobike – wir hatten definitiv viel Spaß damit!

GLEAM Escape: Das Multi Use Bike Konzept

Wir testen nicht DAS GLEAM Escape, sondern eine Variante davon. Tatsächlich gibt es viele Ausstattungsoptionen. Das ist ein Teil des GLEAM Bike Konzepts, das sich „Multi Use Bike“ nennt. Die Idee: ein Lastenrad für alle Fälle, für jeden Anwendungsbereich und maßgeschneidert auf seine Fahrer*Innen. Umgesetzt wird das mit einer Basis-Ladefläche. Die lässt sich schnell und einfach mit verschiedenen Aufsätzen dem gewünschten Anwendungszweck anpassen. Konkret gibt es fünf Aufsätze:

  • Eine Metallbox mit 360 Liter Volumen
  • Eine Metallbox mit 500 Liter Volumen
  • Ein Planenaufbau mit 500 Liter Volumen
  • Ein Planenaufbau mit 650 Liter Volumen
  • Eine Holzbox mit Kindersitzen und „Kofferraum“

Die Ladefläche gibt es in 100 cm und in 120 cm Länge. Der Clou bei der Sache: Die verschiedenen Aufbauten sollen sich unkompliziert und schnell wechseln lassen. Dafür hat man sich ein kinderleicht zu bedienendes Schnellspannsystem überlegt. Zwei gut erreichbare Hebel müssen dafür gelöst werden – und schon kann der Aufbau getauscht werden. Vom voluminösen Transporter bis zum Kids-Taxi ist damit alles drin. Wir konnten das Escape mit der 360 Liter Flex.Work Box sowie mit der Kindersitz-Box Flex.Life testen.

Gleam Escape Multi Use Bike
Hier siehst du die Basisversion mit Flex.Base, die Box Flex.Work sowie die Holzbox Flex.Life.

Wünsch dir was: viele Extras im Konfigurator

Die verschiedenen Aufbauten für die Ladefläche sind nicht alles, was du dir für dein GLEAM Escape aussuchen kannst. Es gibt noch allerlei weitere Extras und Features, die du dazu spezifizieren kannst. Ein paar davon hat unser Testbike bereits. Dazu gehören die Extra-Batterie und die Enviolo AutimatiQ Nabe. Weitere unter Umständen sinnvolle Extras sind zum Beispiel:

  • ein GPS Tracker
  • eine Isolierung für die Metallbox
  • Wunschfarbe
  • einen Adapter für den Carla Cargo Anhänger
  • Schutzbleche

Wir haben unser Testbike im Online-Konfigurator mal „nachgespect“ und kommen auf einen Netto-Preis von 9.240 Euro. Das ist natürlich eine Stange Geld. Aber immerhin wollen wir damit ja auch das um ein Vielfaches teurere Auto ersetzen!

GLEAM Escape: Technik, die begeistert und mehr

Eins ist klar: Technik Nerds kommen beim GLEAM Escape voll auf ihre Kosten! „Schuld“ daran sind vor allem zwei Besonderheiten des Cargobikes aus Österreich: Erstens die Tatsache, dass es sich um ein Dreirad handelt. Zweitens die ausgefeilte Neigetechnik mit Federung. Dazu kommen die 6-Speichen-Laufräder, Scheibenbremsen, die Federgabel an der Front und natürlich der Gates-Riemenantrieb. Einfach alles an diesem Bike ist irgendwie speziell.

Und noch etwas finden wir sehr spannend: GLEAM Bikes sind Made in Austria, genauer gesagt Made in Wien. Viele der Anbauteile kommen ebenfalls aus Deutschland oder aus Europa. Die Firma selbst ist aus der Notwendigkeit eines Wiener Bike-Messenger Dienstes heraus für ein solches Bike entstanden. GLEAM Gründer Mario Eibl ist selber begeisterter Radfahrer und möchte mit seinen Bikes den Mobilitätswandel vorantreiben. Das alles ist sehr sympathisch.

Die Neigetechnik: Dynamic Tilting Technology DTT

Klingt kompliziert, ist es irgendwie auch. Zumindest aus Sicht „normaler“ Radler*Innen. Die meisten Cargobikes haben gar keine Federung – dieses hier ist vollgefedert, am Hinterbau quasi doppelt. Und damit nicht genug: Beide Hinterräder sind unabhängig voneinander gefedert. Ein spezieller Mechanismus sorgt dafür, dass sich das Rad in Kurven neigt. Dadurch liegt die Ladung ruhig und wird kaum durchgeschüttelt. Natürlich soll das auch für eine sicherere, komfortablere Fahrt sorgen.

Neigetechnik am Gleam Escape
Technisch durchaus etwas komplexer: Die ausgefeilte Mechanik der Neigetechnik am GLEAM Escape.

Mit dieser Technik geht eine Besonderheit einher: ein kleiner Hebel, mit dem die Neigetechnik „deaktiviert“ werden kann. Das ist wichtig, damit das geparkte Bike sicher steht und nicht in eine Richtung wegkippen kann. Zu dieser Besonderheit gibt’s später aber nochmal mehr …

Flexibel und schnell: Das Fast Lock Extension System „Flex“

Dies ist eine Eigenentwicklung von GLEAM, die für extrem einfache Handhabung der unterschiedlichen Ladeflächen-Aufbauten sorgt. An jedem Aufbau befindet sich eine Art Keil, in den zwei Hebel an der Ladefläche einrasten. So sitzen die Aufbauten absolut sicher, lassen sich aber dennoch mit nur zwei Handgriffen lösen und austauschen. Einfacher geht es – zumindest in der Theorie – wirklich nicht.

Fast Lock Extension System „Flex“
Ein kleiner „Keil“ an der Box und dieser kleine Hebel – mehr ist es nicht. So lassen sich die verschiedenen Aufbauten des GLEAM Escape in Sekundenschnelle wechseln.

Weniger ist mehr: ohne Ständer geht’s auch!

Das GLEAM Escape hat keinen Ständer? Das siehst du völlig richtig! Den braucht es auch nicht. Es hat ja drei Räder und steht grundsätzlich erst mal stabil. Der Blockier-Hebel für die Neigetechnik sorgt dafür, dass es auch nicht einseitig „in die Knie“ geht. Dank eines dritten Tricks soll das GLEAM absolut sicher stehen: Ein kleiner Extrahebel am rechten Bremshebel funktioniert wie eine Feststellbremse. Sobald er aktiviert wird, blockiert die Bremse und das Bike kann nicht mehr wegrollen. Eine recht pragmatische Lösung – wir sind gespannt, ob sie sich im Alltag bewährt!

Gleam Escape ohne Fahrradständer
Das siehst du ganz richtig: Das GLEAM Escape braucht keinen Fahrradständer.

Der Antrieb: Polini oder Bosch, ein Akku oder zwei

In Sachen Antrieb musst du dir beim Bestellen einige Gedanken machen. Das Basismodell kommt italienischem Polini-Motor mit 250 Watt Leistung und 90 Nm Drehmoment. Dazu gibt’s einen 500 Wh Akku. Alternativ kannst du einen Bosch Cargo Line Motor mit entsprechendem Akku auswählen. Für beide Motorvarianten besteht die Möglichkeit, direkt einen zweiten Akku zu spezifizieren. Welche dieser Auswahlmöglichkeiten für dich sinnvoll ist, dazu später mehr. Ein kleines Problem bringen die elektronischen Bauteile in jedem Fall mit sich: Auch sie bleiben nicht von den Lieferschwierigkeiten der Branche verschont. Im Fall des Polini-Motors ergeben sich – Stand Oktober 2022 – acht Wochen Lieferzeit, bei Bosch sind es sogar acht Monate.

Gleam Escape mit zwei Akkus
Reicht ein Akku oder nimmst du lieber zwei? auch dieser Frage werden wir auf den Grund gehen.

GLEAM Escape: Die erste Fahrt

Endlich steht es da! „Unser“ GLEAM Escape, mit dem wir uns für den kommenden Monat einiges vorgenommen haben. Die wichtigste Mission: rund 400 Kilo Bauschutt – extra für diesen Test liegengelassen – müssen zum Wertstoffhof. Wir sind gespannt, ob und wie das klappt! Doch zuvor müssen wir uns erst mal mit dem Escape vertraut machen. Und der erste Tipp lautet daher: Lies dir die Bedienungsanleitung durch, die du online herunterladen kannst.

Gleam Escape Versand
Ein wirklich großes Paket, das uns erreichte! Das GLEAM Escape passt nicht mal eben in einen Kofferraum … Nächster Schritt: Bedienungsanleitung lesen!

Das haben wir alten Hasen natürlich nicht nötig, oder? Besser hätten wir es getan. Dann hätten wir direkt den „Trick“ mit dem Entriegeln des Neigemechanismus gekannt. Wenn du diesen Hebel nicht löst, bevor du losfährst, neigt sich rein gar nichts. Dadurch wird das Bike nahezu unfahrbar, sobald Kurven ins Spiel kommen. Das muss man einfach wissen. Man erfährt es hier in unserem Testbericht – oder eben in der Bedienungsanleitung.

Ein weiteres kleines, aber nicht unwichtiges Detail erfährst du darin ebenfalls: Das ganze E-System wird gestartet, indem du einen Knopf am Akku (beziehungsweise an den Akkus) drückst. Das ist etwas ungewöhnlich: Normalerweise befindet sich ja am Display ein „On“-Button. Beim Polini-System schaltest du das Bike am Akku selbst ein. Dafür musst den Schalter rund eine Sekunde lang drücken. Einfach einmal kurz drücken reicht nicht. Bis wir das selber herausgefunden hatten, war eine Weile vergangen. Doch dann waren wir endlich betriebsbereit!

Spaß mit Gleam Escape
Es muss nicht immer vollbeladen sein: Es macht auch Spaß, einfach so mit dem GLEAM Escape durch die Gegend zu fahren!

Die ersten Runden offenbaren: Man sollte sich ein wenig Zeit nehmen, um sich ans Fahrgefühl des Dreirads zu gewöhnen. Dieses Bike ist einfach relativ groß, schwer und fährt sich etwas träger als ein einspuriges Fahrrad. Man gewöhnt sich schnell daran und dann fühlt es sich komfortabel und sicher an. Du solltest aber auf der ersten Fahrt nicht direkt mit voller Ladung Kurs auf die Hauptstraße nehmen. Nimm dir etwas Zeit und lerne das Bike kennen. Dann hast du später umso mehr Spaß.

Apropos: Wir haben sehr schnell gemerkt, wie viel Spaß uns die Federung in Kombination mit der Neigetechnik macht! Das ist wirklich eine tolle Sache, vor allem, wenn du auf Schotterwegen unterwegs bist. Die Federung macht einen super ersten Eindruck und die Bremsen wirken kraftvoll und definiert. Aber dazu später mehr. Ansonsten heißt es bei diesem Bike einfach nur: losfahren und Spaß haben! Dank Automatikschaltung musst du nichts weiter tun, als in die Pedale zu treten.

Die erste Ladung

Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, ist es Zeit für die erste Ladung. Und die hatte es in unserem Fall direkt in sich. Ziel der Fahrt war der Wertstoffhof. Inhalt der Ladung waren ein paar schwere Säcke voll mit Bauschutt von der Entkernung einer Küche. Dazu kam eine ambitionierte Strecke über kleine Landstraßen, die teilweise sehr steil war. Ob das gut geht?

Das Beladen jedenfalls funktionierte problemlos. Allerdings ist die Box recht hoch, sodass wir die Säcke ganz schön hoch wuchten mussten. Die 360 Liter Ladevolumen sind mehr als genug, vor allem bei so schwerer Ladung. Auf keinen Fall solltest du die Box voll beladen, wenn du schweres Gut wie Bauschutt transportierst. Dann wirst du das Bike definitiv überladen. Das riesige Volumen kann hier durchaus täuschen. Es ist aber sehr praktisch, wenn es um sperrige, aber tendenziell leichtere Ladung geht.

Rindenmulch aus dem Baumarkt beispielsweise oder auch Getränkekisten. Derartige Ladung füllt die Box gut aus und ist darin perfekt geschützt. Dass die Box abschließbar ist, sorgt für ein sehr gutes Gefühl beim Einkaufen. Wenn du schon im Supermarkt warst, kannst du alles abschließen und deinen Einkauf zum Beispiel im Getränkemarkt fortsetzen. Du brauchst nicht in Sorge zu sein, dass später etwas fehlt.

Gleam Escape als Baustellenfahrzeug?
Eines ist definitiv sicher: Mit einem solchen Fahrzeug wurde in diesem Wertstoffhoch nicht nie etwas angeliefert!

Zurück zum Bauschutt, mit dem wir das zulässige Gesamtgewicht des Gefährts voll und ganz ausgeschöpft haben. Mit dieser Ladung mussten wir uns schon ein bisschen konzentrieren, denn die Lenkung wird ein wenig flatterig. In der Ebene funktioniert das aber prima und macht Spaß. Dank Automatikschaltung braucht man sich um nichts weiter zu kümmern als ums lockere Mittreten. Den Rest erledigt der Motor. Allerdings befinden wir uns in einer wirklich hügeligen Gegend. Steigungen mir mehr als 15 Prozent sind keine Seltenheit.

Hier spürt man merklich, dass der Motor an seine Grenzen kommt. Die Fahrt wird ab circa 15 Prozent Steigung sehr langsam. Außerdem ziehen die vielen Hügel am Akku, beziehungsweise an den Akkus. Damit du dir vorstellen kannst, was das in Zahlen bedeutet: Wir sind vier Mal zum Wertstoffhof gefahren. Jede Fahrt hatte rund 15 Kilometer Länge und 270 Höhenmeter. Danach waren beide Akkus so gut wie leer. Aber: Der Schutt war weg – ganz ohne Auto!

Polini Motor im Gleam Escape
Der Polini Motor machte definitiv einen guten Job. Bei schwerer Ladung in Kombination mit starker Steigung (> 15 %) stößt der jedoch an seine Grenzen.

In diesem Zusammenhang gehen wir einmal kurz auf die Auswahlmöglichkeiten in Sachen Motorisierung ein. Grundsätzlich erledigt der Polini-Motor einen guten Job. Das System ist insgesamt „einfacher“ gehalten, als man es zum Beispiel von Bosch kennt. Das beginnt mit dem etwas umständlichen Einschalten direkt am Akku. Es geht weiter mit dem Display, das beispielsweise bei Gegenlicht schlecht ablesbar ist. Und es endet mit Details wie dem nicht wirklich hübschen Bedienelement, das nicht mehr ganz zeitgemäß wirkt. Das sind alles keine wirklichen Probleme. Wenn du etwas Geld sparen möchtest und das verkraften kannst, ist der Polini Motor eine gute Wahl. Möchtest du ein Bedienkonzept, das up to date ist, bist du mit Bosch besser beraten.

Brauchst du einen Akku oder zwei? Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: Wenn du in einer flachen Gegend wohnst und du keine außergewöhnlich langen Wege zurücklegst, reicht ein Akku. Kurze Einkaufsfahrten oder Kundenbesuche sind gar kein Thema, solange das Bike mehr oder weniger im Flachen unterwegs ist. Sobald Berge ins Spiel kommen, genehmigt es sich aber deutlich mehr Batterie-Power. Kommen dann noch regelmäßig größere Lasten und lange Distanzen hinzu, ist der Fall klar: Bestelle direkt den zweiten Akku dazu. Das ist in jedem Fall eine gute Idee, wenn du nicht aufs Geld schauen musst. Denn mit zwei Akkus bist du einfach länger unabhängig.

Einkaufen mit dem GLEAM Escape

Einkaufen mit einem herkömmlichen Lastenrad bringt meistens verschiedene kleine „Unannehmlichkeiten“ mit sich. Ein Punkt ist die in der Regel nicht abschließbare Ladefläche. Es ist einfach kein gutes Gefühl, einen kompletten Einkauf mehr oder weniger offen draußen stehenzulassen, während man noch in weitere Geschäft möchte. Der zweite Punkt ist der Schutz der Ladung: Oft liegt der Einkauf offen in einer Box, in einem Korb oder in sonstigen Eigenbauten herum, die wenig bis gar keinen Schutz bieten. Der Einkauf ist oft weder vor Regen noch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Last but not least ist das Platzangebot bei manch einem Lastenrad überschaubar. Zumindest, wenn noch Getränkekisten oder ein großer Sack Kartoffeln dazukommen, wird es oft eng.

Einkaufen mit dem Gleam Escape
Zugegeben: Für den Einkauf beim Biobauernhof ist die Ladebox vielleicht etwas überdimensioniert. Außer man kauft die Kartoffeln gleich in großen Mengen. Zumindest ist es möglich: Ein Platzproblem gibt’s mit diesem Bike definitiv nicht.

Nicht so beim GLEAM. Die Box bietet perfekten Schutz, ist abschließbar und vor allem ist sie wirklich groß! Hiermit ist ein echter Großeinkauf möglich. Wir behaupten einfach mal, dass die Ladebox so manchen Kofferraum eines Kleinwagens alt aussehen lässt. Erst zum Supermarkt, dann schnell noch was für den Garten im Baumarkt kaufen und anschließen noch Getränke holen? Alles gar kein Problem. Einzig und allein einen limitierenden Faktor gibt es: das Gewicht. Ansonsten bietet das GLEAM ein Cargobike Einkaufserlebnis der neuen Art.

gleam escape 204 | lifeCYCLE Magazine
Wirklich praktisch: Erstens, dass so viel in die Ladebox passt. Zweitens, dass diese abschließbar ist und der Rest des Einkaufs sicher ist, während man noch ein paar Getränke besorgt.

Abgesehen vom privaten Einsatz können wir uns das GLEAM übrigens auch sehr gut als Firmentransporter vorstellen. Die Box bietet viel Platz für Werkzeug und Material. Bei so wertvoller Fracht ist der abschließbare Deckel natürlich besonders wichtig. Sowohl Box als auch Plane bieten richtig viel Platz für Werbung. So könntest du dein Firmenlastenbike zu deiner rollenden Litfaßsäule machen!

Kids und das GLEAM Escape

Eine Sache kann die GLEAM Box überhaupt nicht: Kinder transportieren. Es sei denn, du möchtest den Nachwuchs in einer dunklen Box mit Deckel durch die Gegend fahren. Aber wer will das schon? Hier kommt das GLEAM Schnellspannsystem zum Einsatz: Es dauert wirklich nur wenige Sekunden, um von der Metallbox auf die Holzbox für Kids umzurüsten. Die Kids-Box selbst muss nur einmal aufgebaut werden, danach lässt sie sich einfach austauschen. Da die unterschiedlichen Aufbauten Platz benötigen, sei erwähnt, dass es sehr hilfreich ist, wenn du eine Garage hast.

Kinder und das Gleam Escape
Kinder haben definitiv Spaß an diesem Bike! Sie haben viel Platz und sitzen gut gefedert sehr bequem. Für schlechtes Wetter gibt es noch eine Regenabdeckung.

In der Holzbox nehmen zwei Kinder bequem nebeneinander Platz und können sich sicher anschnallen. Hinter ihnen befindet sich noch so eine Art „Kofferraum“, der genug Platz für einen Einkauf bietet. Für den normalen Alltagseinsatz ohne besondere Transport-Challenges reicht die Holzbox unserer Meinung nach in vielen Fällen aus. Einziger Abstrich: Die Ladung ist nicht mehr abschließbar. Deine Kids werden sich jedenfalls über jede Menge Platz und eine gute Aussicht freuen. Allerdings sollten sie einigermaßen still sitzen: Wenn sie zappeln, ist das durch den hohen Schwerpunkt deutlich spürbar. Falls es mal regnet, gibt es für die „Flex-Life“ Holzbox ein Regencover. Das hält Kinder und Ladung im Minikofferraum trocken. So ist dein Autoersatz auch im Winter einsatzbereit.

Offroad fahren und das GLEAM Escape

Seien wir mal ehrlich: Für einen normalen Radweg ist das GLEAM Escape eine Nummer zu groß. Zumindest ist das hier auf dem Land so. Hier sind Radwege – wenn überhaupt – ein besserer Randstreifen oder ein kombinierter Rad- und Gehweg. Wirklich Spaß macht das Benutzen dieser Wege mit so einem großen Bike nicht. Dasselbe gilt allerdings für die Straße. Man fühlt sich hier leider wie ein ziemlich langsames Hindernis. Dafür kann das Rad nichts, es ist aber so.

Gleam Escape Offroad
Solche Schotterwege machen mit dem GLEAM Escape unglaublich viel Spaß! Dank Federung ist es hier in seinem Element.

Zum Glück gibt es hier auf dem Land eine wirklich tolle Alternative: Man weicht einfach auf kleine Nebenstraßen, Feld- und Schotterwege aus! Das kann das GLEAM nicht nur, das ist seine Paradedisziplin! Durch die gute Federung kann das Bike nämlich selbst über größere Schlaglöcher nur müde lächeln. Wo du mit einem normalen Lastenrad ganz schön aufpassen musst, kannst du mit dem Escape einfach Vollgas drüberbrettern. Kein Witz: Wir sind noch kein derart Offroad-taugliches Lastenrad gefahren. Dieses Bike schreit nahezu danach, über abgelegene Alternativrouten bewegt zu werden. Somit ist das oben erwähnte Problem nicht nur gelöst. Die Alternative ist ohnehin viel besser! Diese Eigenschaft des GLEAM Escape ist unserer Meinung nach ein echtes Highlight: zumindest für den Einsatz im ländlichen Raum.

Gleam Escape Offroad Fahrt
Je kleiner die Straße, desto wohler fühlt sich das GLEAM Escape! Es scheint, als sei es für grobe Schotterwege gebaut worden.
Neigetechnik am Gleam Escape
Die Neigetechnik am GLEAM Escape sorgt dafür, dass deine Ladung so wenig wie möglich durchgeschüttelt wird.

GLEAM Escape: Kauf und Service

Vielleicht fragst du dich jetzt: Wo kann ich denn eigentlich so ein Bike kaufen und was ist, wenn etwas kaputtgeht? Die Frage ist durchaus berechtigt. Das GLEAM ist allein durch seine Größe etwas speziell. Bei einem Defekt kannst du es nicht mal eben – wie ein normales Rad – zum nächsten Händler schieben. Das weiß GLEAM natürlich auch und hat folgende Lösung in petto:

Zum einen gibt es bereits einige GLEAM Händler, die vorwiegend in größeren Städten das Escape im Programm haben. Diese kümmern sich dann natürlich auch um den Service. Wenn ein solcher Händler in deiner Reichweite liegt, ist das dein Ansprechpartner.

Wenn kein passender Händler in der Nähe ist, kommt das mobile GLEAM Team zum Einsatz: Die Österreicher haben zwei mobile Service-Partner, die fast deutschlandweit agieren. Im Fall eines Defekts kommen sie einfach vorbei und reparieren dein Bike. Dieser Service ist vor allem für gewerbliche Kunden interessant, deren Fahrzeuge möglichst schnell und unkompliziert wieder rollen müssen.

Gleam Escape: Unser Fazit

Für wen ist das GLEAM Escape? Unser Fazit.

Grundsätzlich ist das GLEAM Escape Cargobike für wirklich alle spannend, die künftig das Auto ersetzen möchten. Das Multi-Use-Konzept sowie das große Ladevolumen machen es möglich, dem Auto in den meisten Alltagssituationen die Show zu stehlen. Ob du das Bike privat benutzt oder für dein Geschäft – oder auch für beides – ist allein dir überlassen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen E-Cargobike bietet es folgende Vorteile:

  • beeindruckendes Ladevolumen
  • variable Ladefläche mit verschiedenen Aufbauten je nach Einsatzzweck
  • Schnellverschluss für wirklich schnellen Wechsel der Aufbauten
  • Abschließbare Cargobox, die deine Ladung optimal schützt
  • Wirklich großartige Offroad-Eigenschaften. Dadurch kannst du dem Verkehr perfekt aus dem Weg gehen. Das ist vor allem im ländlichen Bereich mit schwacher Rad-Infrastruktur ein großes Plus.

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