Wie testet man Bike Packing Taschen? Genau: beim Bike Packing! Nicht bei der Tour um den See oder auf dem Weg ins Büro. Ich bin auf große Tour gegangen und habe die Topeak Taschen im echten Leben des Bike Packers rangenommen. Ich bin über Singletrail-Downhills gerattert, bin durch den Regen gefahren, habe 200 Kilometer am Stück abgerissen und musste jeden Abend den ganzen Kram abbauen, um ans Zelt oder die Wechselklamotten zu kommen. Da merkt man schnell, ob eine Tasche was taugt oder nicht…
Der erste Eindruck von der Topeak Bike Packing Serie ist durchaus ein Guter. Alle Taschen machen einen wertigen Eindruck. Ich bin nur etwas skeptisch, weil nirgends etwas davon steht, dass das Material der Taschen wasserdicht ist. Ist es nämlich nicht. Nur „stark wasserabweisend“. Okay… die Satteltasche hat wohl genau deshalb einen wasserdichten Innensack. Ich bin gespannt und hoffe, dass das Konzept aufgeht, denn immerhin habe ich Handy und meine Kamera dabei, die besser nicht an Überschwemmung verenden sollten. Nun aber endlich ans Bike mit den Taschen.
Montage Topeak Bike Packing Serie
Eine Sache vorab: ich montiere die Satteltasche, die Oberrohrtasche und die Rahmentasche. Keine Lenkerrolle, denn stattdessen habe ich das Topeack „Bikamper“-Zelt dabei, das ich euch in einem anderen Post noch genau vorstelle.
Die Satteltasche ist als erste dran. Die Montage geschieht mittels Spanngurten, die ganz klassisch durch die Sattelstreben verzurrt werden. Zwei zusätzliche Gurte vom hinteren Rollverschluss sollen die Sache stabilisieren. Funktioniert soweit gut und unkompliziert und macht einen robusten Eindruck.
Die Rahmentasche ist ebenfalls schnell montiert – vorausgesetzt, die Größe passt. Ich musste einmal umtauschen, da ich versäumt hatte, vorher alles auszumessen. Vermutlich passt zu deinem Rad genau eine der drei angebotenen Taschen. Hier ist also nicht das gewünschte Packvolumen entscheidend, sondern deine Rahmengröße. Denn die Tasche selbst ist nicht wirklich anpassungsfähig. Wenn alles passt, läuft die Montage aber wie am Schnürchen: mittels sehr robuster Klettgurte sitzt die Tasche bombensicher.
Der Toploader ist einfach zu montieren. Wenn man zuvor die Rahmentasche angebracht hat, ist es nur etwas fummelig, die Klettgurte am Oberrohr anzubringen. Da muss man wohl durch. Die Mühe lohnt sich: das Teil sitzt gut, schleift nirgends und macht soweit auch erstmal einen stabilen Eindruck.
Fahrtest Topeak Bike Packing Serie
Satteltasche – Backloader
Das Packen der Satteltasche stellt sich als sehr einfach und zweckmäßig heraus. Die Sache mit dem Innensack ist praktisch. Zum einen, weil der wirklich wasserdicht ist. Vor allem aber beschleunigt er das tägliche Ein- und Ausladen. Denn man muss nicht jedes Mal die ganze Tasche demontieren, sondern nur den Rollverschluss öffnen und den Sack herausziehen. Außerdem ermöglicht der Sack ein sehr platzsparendes Packen. Dank des Luftventils kann man wirklich nahezu „verlustfrei“ packen: einfach den Kram rein in die Tasche, Ventil öffnen, ordentlich drücken, bis die Luft raus ist und schon hat man ein maximal kompaktes Paket. Das funktioniert natürlich so nur, wenn man hauptsächlich Textilien in der Satteltasche unterbringt. Jedenfalls wurde nichts schmutzig, nass oder beschädigt. Einziger kleiner Kritikpunkt: die Tasche ist nicht besonders „wackelfrei“. Sie schwankt doch recht merklich am Hinterteil des Bikes. Man kann das reduzieren, indem man immer mal wieder die Spanngurte Nachzieht. Es ist nicht schlimm, es geht aber durchaus etwas besser.
Facts Topeak „Backloader“
Größen: 6 l, 10 l, 15 l
Gewicht: 445 g, 480 g, 565 g
Besonderheiten: Wasserdichter Innensack mit Luftventil für kompaktes Packen.
Preis: 59,95 Euro, 69,95 Euro, 99,95 Euro
Infos vom Hersteller: topeak.com/de/de/products/bikepacking
Rahmentasche
Die Rahmentasche ist extrem unkompliziert. Obwohl sie „nur“ stark wasserabweisend ist, hatte ich keinerlei Probleme durch eindringendes Wasser. Ich habe in der Tasche eher Schweres untergebracht. Portemonnaie, Powerbank, Bike Beleuchtung. Also schon Dinge, die nicht nass werden sollten. Angenehm fand ich, dass die Satteltasche scheinbar sehr formstabil ist. Ich hatte schon Taschen, die irgendwie „in die Breite“ gingen und an denen ich beim Pedalieren ständig mit dem Knie rieb. Mit der Topeak Tasche habe ich das nicht.
Facts Topeak „Toploader“
Eine Größe: 0,75 l
Gewicht: 169 g
Besonderheiten: integrierte Regenhülle
Preis: 29,95 Euro
Infos vom Hersteller: topeak.com/de/de/products/bikepacking
Toploader
Diese Teil habe ich tatsächlich intensiv genutzt. Denn darin waren mein Handy und meine Kamera verstaut. Und vor allem Letztere benutze dich doch recht oft. Auch während der Fahrt, die einhändige Bedienung der Tasche habe ich also wohl erprobt. Sie lässt sich easy während der Fahrt öffnen und schließen, der Zugriff auf die darin verstauten Gegenstände ist einfach. Sie sitzt relativ sicher auf dem Oberrohr, da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, auch wenn ich sie ein oder zwei mal etwas nachjustieren musste. Ich denke, das bleibt aber nicht aus. Zur Wasserdichtigkeit: auch hier ist das Material nur wasserabweisend. Obwohl es unterwegs öfter geregnet hat, hielt sie aber dicht. Bei richtig krassem Dauerregen hätte das wohl anders ausgesehen. Vielleicht hätte ich dann eher darüber nachgedacht, mir nochmal die Bedienungsanleitung durchzulesen (die allerdings nicht besonders anschaulich ist), was ich erst nach meinem langen Trip getan habe. Denn auch daran hat Topeak gedacht. In einer versteckten Seitentasche befindet sich nämlich ein wasserdichter Überzieher, den man also für den Notfall immer dabei hat (und den man auch nicht verlieren kann, da er fest mit der Tasche verbunden ist). Wenn man den montiert hat, geht natürlich der schnelle, einfache Zugriff verloren, dafür ist aber auch sichergestellt, dass die Tasche wirklich dicht hält.
Facts Topeak „Midloader“
Größen: 3 l, 4,5 l, 6 l
Gewicht: 277 g, 292 g, 337 g
Preis: 39,95 Euro, 49,95 Euro, 59,95 Euro
Infos vom Hersteller: topeak.com/de/de/products/bikepacking
Fazit Topeak Bike Packing Serie
Topeak hat hier eine wirklich funktionelle Bike Packing Serie im Programm. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann wirklich nur im Detail. Unterwegs hat nichts genervt und alle Gegenstände kamen sicher und trocken an. Als äußerst positiv habe ich die Konstruktion der Satteltasche mit Innensack empfunden, außerdem gefällt mir die kompakte und schmale Bauweise der Rahmentasche. Die Taschen sind allesamt äußerst robust. Und last but not least stehen sie preislich im Vergleich zu ähnlichen Produkten anderer Hersteller wirklich gut da.
Mehr Infos zum Test-Trip gibts hier in unserem Bring me back home Bericht.
Hallo Martin,
hast du von deinem Roadtrip eine Packliste und was in welcher Tasche steckte?
Bei dem Trip hattest du auch einen Rucksack dabei, richtig?
Gruß
Daniel
Hey Daniel.
Ja, ich hatte auch einen Rucksack. Wobei das eher dem Umstand geschuldet war, dass ich meinen Kamerakram dabei hatte. Ansonsten ist es relativ einfach: In der Satteltasche waren Isomatte, Schlafsack und Klamotten, im Toploader waren Handy, Geld und kleine Kamera, der ganze Rest (Licht, Werkzeug, Ersatzteile, Powerbank usw.) in der Rahmentasche. Vorn in der Lenkerrolle war das Zelt.
Viele Grüße
Martin
Hi Martin,
welche Größe hast Du bei der Satteltasche genutzt?
Vielen Dank im vorab und einen schonen Tag
Marcus
Hi Marcus,
ich hab die 10L Version genutz.
Viele Grüße
Martin