Über unser Tern NBD Test E-Bike sagt der Hersteller selbst: „Es ist ein E-Bike mit besonders einfachem Handling. Das Tern NBD ist für alle, die wegen ihrer geringen Körpergröße häufig Schwierigkeiten haben, ein passendes Bike zu finden. Ältere Personen, die womöglich schon lange nicht mehr Rad gefahren sind. Und nicht zuletzt für Menschen, die mit der schieren Größe und dem Gewicht von herkömmlichen E-Bikes ihre Schwierigkeiten haben. Wir sind uns sicher, dass das NBD es diesen Menschen enorm erleichtert, aufzusteigen und einfach loszufahren“.
Das klingt doch schon mal nach einem stimmigen Konzept! Aber natürlich wollten wir uns nicht darauf verlassen, was Tern selbst über sein neuestes Urban-E-Bike verspricht. Darum haben wir uns einen besonderen Test ausgedacht: Nicht nur wir wollten das neue Tern NBD genau unter die Lupe nehmen – auch genau die angepeilte Zielgruppe sollte die Gelegenheit bekommen, das kompakte Rad ausgiebig zu testen: Ältere Menschen oder „Wiederaufsteiger“, denen viele Bikes einfach zu bullig sind. Was dabei herausgekommen ist? So viel können wir vorab schon mal verraten: Ein Test-Event, das wir so schnell nicht vergessen werden und an dem alle wahnsinnig viel Spaß hatten!
Tern NBD Test – Überblick
Der lifeCYCLE X Tern Fahrsicherheits Workshop
Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund und ist im Alltag einfach praktisch. Doch oft radelt ein ungutes Gefühl mit, weil Radwege fehlen oder es an Fahrroutine mangelt. Das ist definitiv im Heimatort von lifeCYCLE Chefredakteur Martin Donat der Fall. So entstand folgende Idee:
„Die Infrastruktur fürs Radfahren hier in Halver und Umgebung ist (noch) nicht ideal. Das können wir kurzfristig nicht ändern. Es wäre jedoch total schade, das Rad stehen zu lassen, weil man sich unsicher oder unwohl fühlt. Genau da wollten wir ansetzen: Mit einem Fahrsicherheits-Workshop für alle, die sich auf dem Rad im Alltag unsicher fühlen. Wir wollten Tipps und Tricks verraten sowie mit praktischen Übungen das Gefühl fürs Rad verbessern. Nach dem Workshop sollen die Teilnehmenden sich auf dem Rad wohler fühlen und auf Widrigkeiten im Verkehr sicher und souverän reagieren können.“
E-Bike Hersteller Tern fand die Idee klasse und war sofort dabei: Der Hersteller stellte vier brandneue Tern NBD Test Räder zur Verfügung. Sie waren alle unterschiedlich ausgestattet und konnten einen Monat lang von den Teilnehmenden ausgiebig getestet werden – unter anderem auf gemeinsamen Touren zu spannenden Zielen in der Umgebung von Halver, aber auch allein im Alltag. Auf diese Weise wollten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Erstens wollten wir einen kleinen Beitrag zur Verkehrswende leisten, indem wir das Thema sichtbar machen und Menschen aufs Rad holen. Zweitens wollten wir auf diese Weise maximal authentische Erfahrungsberichte für diesen Tern NBD Test erhalten. Formuliert von genau den FahrerInnen, an die sich das neue Tern NBD richtet!
Der Tern NBD Test – die Bikes
Für diesen Test standen also gleich vier verschiedene Tern NBD Test Bikes zur Verfügung. Grundsätzlich gibt es zwei Modellreihen. Das Tern NBD S5i sowie das Tern NBD P8i. Wir bekamen je zwei von beiden Modellreihen. Mit unterschiedlichem Zubehör ausgestattet, ergaben sich die vier Test-Setups, die wir im Folgenden vorstellen wollen.
Tern NBD P8i
Das P8i ist sozusagen das „Einstiegsmodell“ in die Tern NBD Welt. Es ist im Hinblick auf viele Parts genau so hochwertig ausgestattet, wie das teurere S5i. Die Unterschiede liegen vor allem beim Antrieb: Das P8i ist mit einem Bosch Active Line Plus Motor ausgestattet. Dieser bietet 50 Nm Drehmoment und 270 Prozent Unterstützung. Dazu hat das Bike einen 400 Wh PowerPack Akku von Bosch. Geschaltet wird mit einer Shimano Nexus 8-Gang-Nabe, die per Kette angetrieben wird. Gebremst wird mit einer hydraulischen Shimano Bremse. So ausgestattet, kostet das Basispaket 4.499 Euro.
Tern NBD S5i
Im Unterschied zum P8i besitzt das S5i den kraftvolleren Bosch Performance Line-Antrieb mit 65 Nm Drehmoment und 300 Prozent Unterstützung. Die Power dafür kommt aus einem 500-Wh-Bosch-PowerPack und wird von einem Gates Riemen auf die Nabe übertragen. Hier kommt eine Shimano Nexus Inter-5e-Nabenschaltung zum Einsatz, die ganz neu für den Einsatz in E-Bikes entwickelt wurde. Um wieder zum Stehen zu kommen, wird eine hochwertige MT4-Scheibenbremse von Magura betätigt. Dieses Paket schlägt mit 5.399 Euro zu Buche.
Zusammenfassung Tern NBD P8i vs. Tern NBD S5i – wo liegen die Unterschiede?
Die genauen Details haben wir bereits aufgelistet. Zusammenfassend kann man sagen: Beide Bikes sind hochwertig ausgestattet und werden von bewährten Bosch Komponenten angetrieben. Das P8i ist etwas „schwächer auf der Brust“ und dürfte eine geringere Reichweite haben. Das S5i hat den kräftigeren Antrieb, einen stärkeren Akku, einen nahezu wartungsfreien Riemenantrieb sowie hochwertigere Bremsen. Mit diesen Facts dürfte es vor allem in bergigem Gelände die bessere Wahl sein. Ob das so ist? Das finden wir heraus!
Tern NBD Test – das Zubehör
Tern „denkt“ seine Bikes immer modular. Das heißt: Es gibt allerlei Zubehör, mit dem du dir dein perfektes Alltagsrad „zusammenstricken“ kannst. Anhand unserer vier Testbikes konnten wir dieses Prinzip anschaulich erfahren. Im Folgenden stellen wir dir unsere vier unterschiedlichen Test Setups vor.
Tern NBD Test Bike 1: NBD P8i silver/blue
Pack Rack | 70 Euro
Bucketload Pannier | 90 Euro
Dieses Tern NBD Test Bike ist mit dem eher minimalistischen „Pack Rack“ an der Front ausgestattet. Es kommt mit einem breiten Spanngurt, sodass sich dennoch beispielsweise größere Taschen befestigen lassen. Hinten wird die „Bucketload“ Seitentasche angebracht. Diese Tasche ist besonders vielseitig. Sie wird einfach per Klett an den Gepäckträger geschnallt und lässt sich bei Bedarf zusammenfalten. Diese beiden Transport-Extras tragen kaum auf und vergrößern nicht das Packmaß des Bikes, wenn du sie nicht benutzt. Mit anderen Worten: Wenn du nichts transportierst, stören sie nicht. Wenn du spontan was mitnehmen musst, bist du vorbereitet.
Tern NBD Test Bike 2: NBD P8i black / silver
- Luggage truss CMT | 56 Euro
- Go-To-Bag | 200 Euro
Das „Luggage Truss CMT“-System von Tern ist eine Alternative zum herkömmlichen Front-Gepäckträger. Der Vorteil: Du kannst spezielle Taschen in Sekundenschnelle sicher befestigen. Du kannst sie aber auch daheim lassen – dann hast du nichts dabei, außer der kleinen Halterung, die fest am Bike Montiert wird. Die Halterung ist mit einem Schloss ausgestattet, sodass deine Tasche nicht einfach geklaut werden kann.
Das System ist „Klickfix“-kompatibel – das erweitert die Möglichkeiten für passendes Zubehör, das nicht nur aus dem Hause Tern stammen muss. In diesem Fall ist die Tasche aber eine echte Tern: Die Go-To-Bag, die als Commuting-Messenger-Tasche gedacht ist und vom Format her auf 15 Zoll Laptops abgestimmt ist. Wenn es mal regnet, bleibt der Inhalt dank mitgelieferter Regenhülle trocken. Der Fidlock Magnetverschluss sorgt für schnelles Handling.
Tern NBD Test Bike 3: NBD S5i blue / grey
Transporteur Rack | 175 Euro
Weather Top bag | 140 Euro
Das Transporteur Rack ist für alle, die regelmäßig ein bisschen mehr transportieren wollen. Es wird fest mit der Rahmenfront verschraubt und kann mit 20 Extra-Kilos beladen werden. Seine Maße sind auf Euroboxen mit 300 x 400 mm abgestimmt beziehungsweise auf eine Getränkekiste. Das Teil kommt mit eigenen Expandergurten und hat zwei Flaschenhalteraufnahmen. Ideal also auch für längere Touren.
Passend dazu kommt die „Weather Top Bag“. Sie wird mit Fidlock Magnetverschlüssen schnell befestigt und schützt den (Groß-) Einkauf vor Regen. Dank praktischem Schultergurt kannst du sie einfach mit in den Supermarkt nehmen und brauchst später nicht alles umzuräumen.
Tern NBD Test Bike 4: NBD S5i red / silver
Hauler Rack | 150 Euro
Market Basket | 99,95 Euro
Das „Hauler Rack“ ist sozusagen der „Kompromiss“ aus minimalistischem Pack Rack und massigem Transporteur Rack. Es ist so kompakt, dass es das Handling des Bikes kaum beeinflusst – darf aber trotzdem mit 20 Extra-Kilos beladen werden. Große Kombiboxen halten natürlich nicht von selbst, können aber trotzdem angezurrt werden. Oder du schraubst sie fest: dank vier Bohrungen im Rack ist das zumindest eine Option.
Wenn es mal schneller gehen muss, ist der „Market Basket“ am Heck eine Prima Sache: Dank Klickfix TopKlip System ist er schnell am Gepäckträger befestigt. Er bietet 23 Liter Fassungsvermögen und kann einfach zum Einkaufen mit in den Supermarkt genommen werden. Ganz nebenbei hat er einen coolen, charmenten Look.
Tern NBD: Flexibles Alltagsrad für die ganze Familie?
Tern ist bekannt dafür, dass die meisten Modelle ausgesprochen kompakt sind. Diese Eigenschaft trifft augenscheinlich auf unser Tern NBD Test Bike Modell zu. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Rad nur für kleine oder zierliche Personen geeignet ist. Das zeigt sich schnell, als wir während unseres Fahrsicherheits-Workshops die Bikes auf die Teilnehmenden abstimmen: Von klein und leicht bis hin zu groß und kräftig haben wir hier alle Dimensionen vertreten. Das NBD ist bestens gerüstet: Die Sattelstütze lässt sich über einen beeindruckend großen Bereich verstellen.
Die Lenkerposition ist dank seines raffinierten Systems ebenfalls sehr variabel. Mit Hilfe von zwei robusten Schnellspannhebeln lässt sich die „Vorbauklemmung“ in Sekundenschnelle lösen. Der Lenker kann nun nach vorn, oben oder hinten bewegt werden – ganz so, wie es die Fahrerin oder der Fahrer am angenehmsten findet. Auf diese Weise finden alle schnell eine passende Sitzposition. Diese ist naturgemäß eher aufrecht und komfortabel und nicht sportlich gestreckt – das Tern NBD ist eben ein Urban-Bike für den Alltag. Mit Hilfe dieser beiden Einstelloptionen lässt es sich jedenfalls ruckzuck auf unterschiedlichste FahrerInnen einstellen – das perfekte Rad für die ganze Familie!
Eine Einstelloption haben wir noch nicht erwähnt: Die Härte der gefederten Sattelstütze. Diese lässt sich nämlich – zumindest am Modell S5i – entweder per T-Schlüssel im Inneren der Sattelstütze verstellen oder oben an der Sattelklemmung per kleiner Rändelschraube. Für die erste Option benötigt man natürlich einen entsprechenden Schlüssel. Die zweite Option ist eher fummelig und erfordert etwas Geduld. Immerhin: Die im Inneren befindliche Stahlfeder lässt sich auf diese Weise vorspannen und entsprechend einstellen. Beim P8i ist die Federhärte nicht verstellbar. Hier solltest du also bereit während der Probefahrt beim Händler darauf achten, dass die Federhärte passt.
Tern NBD Test – Allgemeine Eindrücke
Vor dem ersten Workshop-Termin waren wir sehr gespannt, wer die Menschen sind, die sich vorab bei uns angemeldet hatten. Und: Welche Art von Fahrrad sie sonst so fahren. Die Auflösung war durchaus spannend, weil hier ein interessanter Mix verschiedenster „Radler-Typen“ aufeinandertraf. Die große Gemeinsamkeit: Alle fühlten sich irgendwie unsicher – insbesondere im Verkehr. Die bisherigen Erfahrungen in Sachen Bikes reichten vom unmotorisierten Hollandrad bist zum sportlichen E-Mountainbike. Ein super kompaktes Urban E-Bike wie unser Tern NBD Test Bike war für alle neu.
Insofern sorgten die ersten Fahrten bei allen direkt für ein kleines Aha-Erlebnis: Das fährt sich ja richtig gut und man merkt eigentlich gar nicht, dass die Räder so klein sind! Alle fühlten sich schnell wohl und waren bereit, die ersten Übungen in Angriff zu nehmen.Vor der ersten gemeinsamen Tour gaben wir Tipps und Tricks im Bezug auf richtiges Lenken und Bremsen und zeigten den Teilnehmenden ein paar unterhaltsame Balance-Übungen. Alle waren davon überrascht, wie gut die Scheibenbremsen greifen und wie präzise sie sich dennoch dosieren lassen. Besonders zwei Eigenschaften des NBD hatten es aber allen angetan: Das geringe Gesamtgewicht sowie der sagenhaft kleine Wendekreis.
Nach dem ersten Workshop-Termin wurde eines der Bikes per Auto mitgenommen – wobei erst gar nicht klar war, ob das Rad ohne Weiteres in einen normalen Pkw passt. Und wie das passte: Sattelstütze rein, Lenker umgeklappt und schon passt das kleine Rad fast überall rein. Das ist wirklich praktisch!
Tern NBD Test – Der Workshop
Jetzt kann es endlich losgehen! Bevor wir eine richtige Tour fahren, führen wir mit den Teilnehmenden ein paar einfache Fahrtechnikübungen auf dem Schulhof vor dem Halveraner Schulzentrum durch. So können sich alle in Ruhe an die neuen Räder gewöhnen. Außerdem möchten wir ein Gefühl für wichtige Fahrmanöver wie Bremsen und Lenken vermitteln. Die wenigsten AlltagsradlerInnen machen sich darüber Gedanken, doch es ist wichtig, sich an Grenzbereiche heranzutasten und zu wissen, wie ein Fahrrad unter schwierigen Bedingungen reagiert.
Unsere Übungen werden motiviert aufgenommen und wir schnappen erste Eindrücke auf. Es fallen Sätze wie „das ist aber angenehm leicht“, „das fährt sich ja total normal, trotz der kleinen Räder“, „wow, hat das einen kleinen Wendekreis“ oder „der tiefe Einstieg ist total angenehm“.
Kurzum: Aufgrund seiner sehr kompakten Erscheinungsweise war vorab eine gewisse Skepsis im Hinblick auf die Alltagstauglichkeit vom NBD zu spüren. Diese hatte sich nach wenigen Minuten in Luft aufgelöst. Alle hatten Spaß und vor allem: Alle fühlten sich sicher.
Touren im hügeligen Gelände
Zeit also für die ersten Touren für unseren Tern NBD Test! Dafür hatten wir uns vorab schöne nachhaltige Einkaufsziele in der Umgebung von Halver ausgesucht. Auf diese Weise wollten wir zum einen Alternativen zum Supermarkt aufzeigen, zum anderen gleich die Möglichkeit bieten, das Tern NBD unter realen Bedingungen zu testen. Ganz nebenbei liegen alle Ziele idyllisch im Grünen vor der Stadt. Erstes Ziel: Der Gemüsehof am Stöcken. Hier bauen zwei Frauen ganz traditionell und ohne chemische Dünger/Pflanzenschutzmittel saisonales Gemüse an, welches man in einem urigen Selbstbedienungsladen kaufen kann.
Die Fahrt dorthin beinhaltet schnelle Abfahrten sowie steile Anstiege – ideale Testbedingungen für das kleine Tern NBD Test Bike! Die „Lernkurve“ der Teilnehmenden konnte hier besonders gut beobachtet werden. Während wir anfänglich noch ziemlich „gemütlich“ unterwegs waren, rollten wir schon bald recht flott über die kleinen Landstraße im Grünen. Je länger wir unterwegs waren, desto entspannter und sicherer wirkten alle Teilnehmenden.
Wie schon angedeutet, stellten die steilen Auf- und Abfahrten das markante Merkmal dieser Tour dar. Hier konnten wir vor allem in Bezug auf drei Baugruppen des Rads Feedback sammeln: den Motor, die Schaltung und die Bremsen. Im Hinblick auf den Motor fiel vor allem der deutlich spürbare Unterschied zwischen dem Active Line und dem Performance Line Motor auf. Am Berg „schwächelte“ der erste deutlich, während die RadlerInnen auf dem stärker motorisierten NBD S5i den anderen davonfuhren.
Auf dem Papier ist der Unterschied überschaubar, in der Realität deutlich spürbar. Während der Active Line Motor in der Ebene einen guten und ausreichenden Job erledigt, sind sich alle einig: In sehr hügeligem Gelände wie hier in Halver würden sie ganz klar den Performance Line Motor bevorzugen.
Was die Bremsen betrifft, machen sowohl die Stopper von Shimano als auch die von Magura einen sehr guten Job. Und obwohl unsere KursteilnehmerInnen nicht sehr routiniert sind, kommen alle sehr gut mit den bissigen Bremsen klar, die sich offenbar sehr gut dosieren lassen.
Etwas Eingewöhnung erforderten die Nabenschaltungen, insbesondere die 8-Gang-Nexus am NBD P8i: Schaltmanöver unter Last mag sie gar nicht. Mehrmals kamen die Radelnden auf dem P8i auf diese Weise am Berg zum Stillstand. Hier ist vorausschauendes Schalten wichtig – außerdem sollte man kurz Druck vom Pedal nehmen. Unroutinierte FahrerInnen müssen sich daran auf jeden Fall erst gewöhnen. Beim S5i mit 5-Gang-Nabe und stärkerem Motor wirkt der Antrieb insgesamt besser aufeinander abgestimmt.
Eine Frage kam sooft auf, bis wir es einfach ausprobiert haben: Kann man mit dem Tern NBD durch den Wald fahren? Offensichtlich ist es kein Mountainbike und die 20-Zoll-Räder sind nicht prädestiniert, um gröbere Unebenheiten einfach wegzuschlucken. Und das spürt man natürlich, sobald der Untergrund lockerer und holpriger wird. Die schwach profilierten Reifen kommen bei Matsche und auf feuchtem Gras an ihre Grenzen. Das Rad selbst ist hingegen robust genug, um auch mal einen Ausflug jenseits vom Asphalt zu unternehmen. Letztendlich liegt es also beim Fahrer oder der Fahrerin: Solange es sich sicher anfühlt, macht das NBD das meiste mit. Vor allem gelegentliche Abstecher über typische Sauerländer Schotterwege sind aber grundsätzlich kein Problem.
Einkaufen mit dem Tern NBD
Am Etappenziel, dem Gemüsehof Stöcken, angekommen, wird erstmal der Hof erkundet. Der liegt idyllisch zwischen Wiesen und Wäldern. In einem von Hecken abgetrennten Areal befindet sich der Gemüsegarten. Etwas abgelegen steht ein altes Backsteinhaus, in dem der Verkauf stattfindet. Alle KundInnen tragen sich hier in ein Kassenbuch ein und hinterlassen das Geld in einer Kasse – alles auf Vertrauensbasis.
Die Einkäufe passen locker auf die vier Bikes – wobei die Zusatzausstattung von zwei Modellen besonders gut für Alltagseinkäufe geeignet sind: Das Tern NBD S5i mit Transporteur Rack erweist sich aus echter Packesel. Aber auch in den Market Basket am roten S5i passt richtig was rein. An beiden Bikes gefällt uns die Möglichkeit, dass die Taschen beziehungsweise der Korb schnell abgenommen und als Einkaufskorb verwendet werden können. Das erspart nerviges Umräumen nach dem Einkauf.
Das Einrasten vom Market Basket ist etwas hakelig und erfordert eine kurze Eingewöhnung – prinzipiell ist das KlickFix TopKlip System aber einfach in der Handhabung. Die Bucketload Pannier sowie die Go-To-Bag haben eine sehr begrenzte Ladekapazität und sind vorwiegend für den Commutingeinsatz gedacht. Laptop und Heftordner passen hier deutlich besser rein, als Kürbis und Brokkoli.
Tern NBD – was hat nicht so gut gefallen?
Diese Liste ist relativ überschaubar, dennoch wollen wir natürlich diesen Aspekt nicht unter den Tisch fallen lassen. Ein paar Punkte gab es dann doch:
- Wie schon oben angesprochen neigt die Nabenschaltung des P8i unter Last dazu, etwas hakelig zu arbeiten. Beim Anfahren am (steilen) Berg bereitete der Active Line Motor einigen FahrerInnen Schwierigkeiten.
- Das NBD ist sehr kompakt und für ein E-Bike auch relativ leicht. Rund 23 Kilogramm stellten für den einen oder die andere unter bestimmten Bedingungen dennoch eine kleine Herausforderung dar – beispielsweise beim Überwinden kleiner Treppen. Das Rad ist leicht, aber natürlich trotzdem kein Federgewicht.
- Der relativ kleine Ständer kommt in gewissen Situationen an seine Grenzen. Wenn das Rad beladen ist (insbesondere an der Front) und nicht ganz gerade beziehungsweise leicht abschüssig steht, neigt es dazu, umzufallen. Wenn du öfter schwere Ladung mit dem NBD befördern möchtest, gibt es eine sinnvolle Nachrüst-Option: den den DuoStand S. Der ist zwar nicht ganz günstig, mit ihm steht das NBD aber auch voll beladen stabil und sicher.
- Die mitgelieferten Pedale sind bei Nässe etwas rutschig.
Tern NBD – Was hat uns gut gefallen?
Der erste Eindruck ist ein Bleibender: Die Kompaktheit des NBD ist und bleibt ein echtes Highlight! Sie sorgt für Sicherheit bei den FahrerInnen und für eine einfache Handhabung im urbanen Umfeld. Mal eben schnell wenden? Super easy. Das Rad mal eben kurz irgendwo mit reinnehmen und zum Beispiel im Hausflur abstellen? Kein Problem.
Und noch eines geht damit problemlos (was wir niemals selber herausgefunden hätten, da wir ja kein Auto nutzen): Das NBD passt mit abgesenkter Sattelstütze und umgeklappten Lenker problemlos in jedes nicht allzu kleine Auto. Mit umgeklappten Rücksitzen sollte man in einen normalen Kombi sogar locker mehrere NBDs hineinbekommen. Genau so sparsam ist der Platzverbrauch des NBD in der Garage: in aufgestellter Position passt es in jede noch so kleine Ecke – das ist richtig praktisch!
Ein weiteres Highlight betrifft eher die Gesamtperformance des Bikes: Es ist insgesamt einfach total durchdacht und hinterlässt einen runden Eindruck. Es ist alles dran, was man im Alltag braucht und es funktioniert alles genau so, wie es soll. Das Rad kommt mit Licht und Schutzblechen und ist damit sogar bei Schitwetter und im Dunkeln sofort einsatzbereit. Sämtliches Zubehör ergibt Sinn und macht einen guten Job. Hier muss man sich nur das passende heraussuchen. Und zu guter letzt ist das Rad total robust, ein rundum-sorglos-Paket. Vom Reifen bis zu den Bremsen: Die Ausstattung von beiden Modellen ergibt absolut Sinn.
Für hügeliges Gelände – da sind sich alle einig – ist das S5i die bessere Wahl. Der Grund: Der stärkere Motor bietet am Berg deutlich mehr Power. Außerdem arbeitet die spezielle E-Bike-Schaltung etwas reibungsloser. Schaltvorgänge unter Last oder auch das Anfahren am Berg fällt allen TesterInnen mit dem S5i deutlich leichter. Ein weiteres Highlight am S5i ist der Riemenantrieb: Er ist leise und quasi wartungsfrei – ein großer Vorteil für alle, die ihr NBD bei wirklich jedem Wetter nutzen wollen.
Das P8i ist die perfekte Wahl für alle, die vorwiegend in flacherem Gelände unterwegs sind. Hier reicht die Motorleistung der Bosch Active Line absolut aus – das Rad rollt in der Ebene sogar ohne E-Antrieb bestens. Mit diesem Modell lässt sich sogar einiges sparen, ohne großart ige Funktionseinbußen: Denn das P8i ist ebenfalls sehr gut ausgestattet.
Beiden NBD Modellen ist eines gemeinsam: Sie sind super kompakt und bieten einfaches Handling auch für kleinere Menschen, die nicht so viel Kraft haben. Sie sind hochwertige, zuverlässige und total praktische Begleiter im Alltag! Das kleine Bike hat im Test unterm Strich alle überzeugt und damit überrascht, dass es deutlich mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick meinen könnte.