Rocky Mountain SOLO 2023 – Überblick
Im letzten Jahr stieg der kanadische Mountainbike Kulthersteller Rocky Mountain ins Gravel Geschäft ein. Das erste Rocky Mountain Gravel Bike Solo 50 spielte eher in der günstigeren Preisliga. Man setzte auf einen robusten Aluminiumrahmen und preiswerte, funktionelle Parts. Dank jahrzehntelangem Mountainbike Hintergrund konnte uns das Gravelbike von Rocky Mountain mit verspielten Allround-Fahreigenschaften überzeugen. Selbst enge Singletrails machten uns damit mächtig Spaß. Unseren Test vom Rocky Mountain Solo 50 kannst du hier nachlesen.
Hier geht es um die Neuheit aus dem Hause Rocky: Nach einem Jahr zum „Warmwerden“ bekommt die Solo Serie nicht bloß eine vollständige Rundumerneuerung. Mit neuem Carbonrahmen und zahlreichen Modellen wird sie deutlich aufgewertet. Wird das neue Rocky Mountain Gravel Bike dem Ruf der Kanadier als einer der absoluten High End Bikehersteller gerecht? Hier sind alle Details zum neuen Solo.
Rocky Mountain Solo 2023: Was bleibt, was ist neu?
Das Rocky Mountain Gravel Bike bekam eine Rundumerneuerung verpasst. Der neue Carbonrahmen sorgt für eine frische Optik. Auf den ersten Blick wirkt es, als wenn nicht viel beim Alten geblieben ist. Dennoch bleiben die Kanadier beim bewährten Rezept: Rocky will ein vielseitiges Gravel Bike anbieten. Es soll für jedes Abenteuer gerüstet sein. Dank einer ordentlichen Portion MTB-Genen im Blut soll es sich auch in anspruchsvollem Gelände wohlfühlen.
Grundlage für diese Fahreigenschaften ist die Geometrie. Diese unterscheidet sich nicht wesentlich vom Premieren-Solo aus dem letzten Jahr. Mit einem etwas kürzeren Steuerrohr ist das Bike vorn etwas flacher geworden: Reach (7 mm kürzer bei Rahmengröße M) und Stack (6 mm höher bei Rahmengröße M) sind demzufolge etwas unterschiedlich. Ansonsten sind die Maße des neuen Rahmens nahezu identisch mit dem von uns getesteten Solo 50.
Das alte Solo 50 bietet allerlei Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör wie Bikepacking Taschen, Getränkehalter und so weiter. Beim neuen Carbonrahmen hat man diese Vielseitigkeit massiv ausgebaut. Der Rahmen bietet noch mehr Gewindeösen: insgesamt zwölf am Rahmen und acht an der Gabel. Obendrein lassen sich problemlos Schutzbleche montieren. Die Reifenfreiheit beträgt inklusive Spritzschutz 700 x 40C beziehungsweise 650b x 2,2 Zoll.
Ebenfalls ein Plus in Sachen Vielseitigkeit ist die neue Umwerferaufnahme am Sitzrohr. Wenn du anstelle eines 1-fach Antriebs lieber zwei Kettenblätter fahren möchtest, ist das problemlos denkbar. Zwar sind alle Kompletträder von Rocky serienmäßig mit 1-fach Antrieben ausgestattet, du könntest dies jedoch ändern.
Beim alten Alurahmen war der Ansatz zu integrierter Zug- und Kabelverlegung vorhanden. Beim neuen Rahmen hat man dieses Prinzip konsequent vollendet: Alle Leitungen verschwinden unauffällig im Inneren des Carbon Rahmens. Die Leitungen tauchen oben durch das neue „Multiport“ in den Rahmen ab. Ob Di2 Elektroleitungen, mechanische Züge oder die hydraulische Leitung für eine Dropper Post: alle Möglichkeiten wurden berücksichtigt. Apropos Dropper Post: Wenn du so eine verstellbare Sattelstütze montieren willst, ist das kein Problem. Modelle mit 27,2 mm Durchmesser werden vom Sitzrohr aufgenommen. Das Unterrohr bietet sogar Platz für den Akku einer Di2 Schaltung. Dort verschwindet er dezent und ist unter dem Schlagschutz gut zugänglich.
Rocky Mountain Gravel Bike Solo: Der neue Carbon Rahmen
Kernstück des Solo Relaunch ist der neue Carbonrahmen. Rocky nennt seine Carbon-Technologie „Smoothwall“ und gibt an, eines der weltweit anspruchsvollsten Herstellungsverfahren für Carbonrahmen zu verwenden. Wie auch immer: Heraus kommt ein robuster, laut Rocky langlebiger Rahmen, der mit ausgezeichnetem Steifigkeit-/Gewichtsverhältnis überzeugen soll. Die Carbonfasern werden je nach Anforderung in den unterschiedlichen Bereichen des Rahmens angepasst.
Wo es sein muss, soll der Rahmen extrem steif sein. An anderen Stellen lässt sich Gewicht sparen, während in bestimmten Regionen der Fokus auf hohem Komfort liegt. Ein Beispiel dafür kann man sehen: Im unteren Bereich des Sitzrohrs befindest sich so eine „Flexzone“: Hier kannst du deutlich wahrnehmen, wie sich das Rohr verjüngt. Das verschafft dem Hinterbau eine gewisse Nachgiebigkeit. Der neue Solo Rahmen soll kleine Vibrationen schlucken und die Ermüdung von Fahrerinnen und Fahrern reduzieren.
Der Hinterbau des neuen Rahmens kommt mit 142 mm Einbaubreite. Außerdem setzt er auf den SRAM UDH Standard. Das heißt: Der „universelle“ SRAM Standard für Ausfallenden erleichtert im Falle eines verbogenen Schaltauges den Austausch. Die Gabel nimmt Standardnaben mit 100 mm Einbaubreite und 12 mm Steckachse auf.
Passend zum neuen Rahmen ist das Solo mit einer Carbon Gabel ausgerüstet. „Fork Boots“ an den Ausfallenden sollen die Gabel vor Beschädigungen schützen. Die kleinen „Gummistiefel“ verhindern Steinschlag, Kratzer oder Beschädigungen durch das Abstellen des Bikes, wenn das Vorderrad ausgebaut ist.
Welche Rocky Mountain Gravel Bike Modelle gibt es für 2023?
Zum Einstieg ins Gravel Buisness ging Rocky im letzten Jahr mit genau zwei Modellen an den Start. Offenbar haben die Kanadier Blut geleckt, denn die neue Baureihe umfasst jetzt fünf Modelle. Drei davon kommen mit dem neuen Carbonrahmen: Das Solo Carbon 90, das Solo Carbon 70 und das Solo Carbon 50. Zusätzlich gibt es zwei Solo Gravel Bikes mit Aluminiumrahmen. Auch dieser wurde überarbeitet. Er besitzt ebenfalls die heruntergezogenen Sitzstreben sowie die neue Umwerferaufnahme. Optisch ist er stark an den Carbonrahmen angelehnt. Die Modelle Solo Alloy 50 und Solo Alloy 30 bieten Alu Fans und Sparfüchsen den Einstieg in die Rocky Mountain Gravel Welt.
Die unterschiedlichen Modelle sind jeweils in zwei bis drei Farbvarianten erhältlich. Auf diese Weise ergibt sich ein beeindruckendes Portfolio: Rocky Mountain hat scheinbar richtig Bock auf Gravel!
Die Ausstattung der Rocky Mountain Solo Modelle
Grundsätzlich unterscheiden sich die Modelle kaum in Sachen „Philosophie“ der Ausstattung. Die Modelle grenzen sich vorwiegend durch den Preis voneinander ab. Grundsätzlich erwartet dich eine sportliche Allround-Ausstattung. Alle Solo Modelle sind mit 1-fach Antrieben von SRAM ausgerüstet. In Sachen Übersetzung sind sie sich allesamt ähnlich. Bis auf das Modell Alloy 30 besitzen sie Kassetten mit 10 bis 44 Zähnen. Beim Alloy 30 greift man auf die günstige SRAM Apex Gruppe zurück, die mit herkömmlichem Freilaufkörper kompatibel ist. Daraus resultiert ein Zahn mehr beim kleinsten Ritzel und eine 11-42er Übersetzung. Das Alloy 30 ist mit einem 40er Kettenblatt ausgerüstet. Alle anderen Modelle haben ein 42er Kettenblatt.
In Sachen Bremsen sind die technischen Rahmenbedingungen ebenfalls identisch: Alle Modelle sind mit Scheibenbremsen ausgerüstet und verzögern mit Hilfe von 160-mm-Bremsscheiben. Das Alloy 30 macht wieder eine Ausnahme: Es kommt mit einer mechanischen TRP Spyre Bremse (die wir hier ausgiebig getestet haben). Alle anderen Modelle besitzen hydraulische Scheibenbremsen von SRAM.
Selbst die Maße von Vorbau und Lenker sind mehr oder weniger gleich – über alle Modelle hinweg. Wir gehen daher von sehr vergleichbaren Fahreigenschaften aus, egal für welches Modell du dich entscheidest. Das ist prinzipiell klasse: Wenn du ein Rocky Mountain Solo willst, bekommst du es, egal für welches Modell du dich entscheidest. Am Ende musst du dir bloß die Frage beantworten: Wie viel kannst oder willst du für dein neues Rocky Mountain Gravel Bike ausgeben?
Was kosten die neuen Rocky Mountain Solo Modelle und wann sind sie lieferbar?
In Deutschland wird das neue Rocky Mountain SOLO 2023 zunächst in folgenden Varianten erhältlich sein:
- Rocky Mountain SOLO Alloy 50 für 2.600 Euro
- Rocky Mountain SOLO Carbon 50 für 3.900 Euro
- Rocky Mountain SOLO Carbon 70 für 5.100 Euro