Maxxis Rambler vs. Maxxis Receptor

Martin Donat

Maxxis Gravel Reifen Test: Maxxis Rambler und Maxxis Receptor

Gravelbike, Zubehör

Maxxis Reifen begleiten mich, seit ich das Fahrrad für mich als Sportgerät entdeckt habe. Und das ist ganz schön lange her! Damals bekam ich mein erstes Mountainbike und fand mich bald in jeder freien Minute darauf wieder. Schnell lernte ich kennen, was man unter Verschleiß versteht – insbesondere bei Reifen war das ein großes Thema.

Dazu musst du dir vor Augen halten, dass Fahrradreifen damals lange nicht so ausgereift und technisch waren wie heute. Klar, es gab eine Karkasse und ein Gummiprofil – im Prinzip war es das damals aber auch. Das Resultat war in den meisten Fällen – sagen wir mal – mäßig zufriedenstellend und nicht zu vergleichen mit dem, was mich in diesem Maxxis Gravel Reifen Test erwartet.

Maxxis lieferte die ersten Reifen, an die ich mich erinnere, mit denen sich das änderte. Ende der 1990er-Jahre waren Maxxis Reifen mit verschieden harten Gummimischungen – ja nach Streckenverhältnissen – im Mountainbikebereich der neueste Schrei. „Fährst du Super Tacky oder Slow Reezay?“ – das war eine ganz typische Frage im Fahrerlager eines Downhillrennens.

Dazu entwickelte sich der Pannenschutz. Maxxis jedenfalls war eine der ersten großen Reifenfirmen, die das Potenzial der neuen Offroad-Disziplin erkannte und konsequent darin investierte. MTB Modelle wie der Highroller oder der Minion erlangten Kultstatus. Sie sind auch heute – mehr als 20 Jahre später – noch up to date. Modellpflege ist nämlich anscheinend eine der Tugenden des Unternehmens aus Yuanlin, Taiwan, das 1967 gegründet wurde.

Seitdem ich mehr Zeit auf dem Gravelbike verbringe, verlor ich Reifen von Maxxis etwas aus dem Fokus. Vermutlich waren andere Reifenhersteller einfach schneller, als es darum ging, die neue Trend-Disziplin mit Material zu bedienen. Bis die Frage kam, ob ich Lust hätte, mal zwei Maxxis-Gravel-Reifen zu testen! Klar hatte ich – hier ist er also: Mein Maxxis Gravel Reifen Test mit den Modellen Maxxis Rambler und Maxxis Receptor.

Ein alter Bekannter: Maxxis Rambler

Irgendwas klingelte bei diesem Namen. Als ich meinen Blick durch die Garage schweifen ließ, wusste ich auch was: An meinem alten, rostigen Stahl-Fixie, das ich mir vor Jahren mal zusammengebaut hatte, prangte groß der „Rambler“-Schriftzug. Aha! Wirklich neu ist das Modell also nicht. Es gab ihn vor vielen Jahren schon als Allround-Reifen insbesondere für den Cyclocross-Einsatz. Heute ordnet Maxxis ihn insbesondere dem Gravel-Segment zu. Mit seinem recht breiten, recht grob bestückten Stollenprofil ergibt das Sinn. Modellpflege betreibt Maxxis jedenfalls auch im Bereich der schmaleren Reifen.

Maxxis Gravel Reifen Test: Der Rambler ist in diversen Größen erhältlich.
Der Maxxis Rambler in 45C ist auch in diversen anderen Größen erhältlich. Welche, das kannst du hier nachschauen.

Der Rambler jedenfalls ist in allerlei Größen erhältlich: Als 650B Reifen mit 47er Breite ebenso wie in 700C von 38 mm bis 50 mm Breite. Ich werde ihn in der 45 mm Variante „EXO TR“ ausprobieren. EXO steht für einen besonders guten Pannenschutz der Seitenwand des Reifens. TR steht für Tubeless Ready – der Reifen ist also für die Montage ohne Schlauch geeignet.

Wenn‘s mal schnell gehen soll: Der Maxxis Receptor

Schon optisch ist eigentlich klar, wie sich die beiden Kandidaten im Maxxis Gravel Reifen Test unterscheiden. Der Rambler ist der Reifen fürs Grobe, der Receptor, wenn es mal etwas schneller rollen darf. Die Lauffläche vom Receptor hat quasi kein Profil, nur an den Seiten sollen ein paar zarte Stollen feinen gewissen Kurvengrip sorgen. Den Receptor werde ich in 35 mm Breite ebenfalls in der EXO TR Version aufziehen.

Tubeless – ein neuer Versuch

Im Prinzip finde ich Tubeless super. In der Praxis hat mich Tubeless allerdings schon so oft so sehr genervt, dass ich in letzter Zeit lieber mit Schläuchen unterwegs war. Warum auch immer – irgendwie hatte ich Lust, der Tubeless-Sache mit Maxxis Pneus eine neue Chance zu geben. Ich sollte es nicht bereuen.

Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass ich noch nie derart unkompliziert einen Gravel-Reifen mit Tubeless-Setup montiert habe wie in diesem Maxxis Gravel Reifen Test. Alle vier Gummis flutschten beim ersten Versuch auf die Felge und hielten sofort dicht. Auch das (anfänglich) regelmäßige Nachpumpen war nicht notwendig. Das klingt in einem Testbericht ein bisschen langweilig – in der Praxis ist das aber einfach schön. So macht Tubeless Spaß.

Die Bedingungen für unseren Maxxis Gravel Reifen Test waren angesichts der Tatsache, dass wir Sommer haben, doch etwas speziell ...
Die Bedingungen für unseren Maxxis Gravel Reifen Test waren angesichts der Tatsache, dass wir Sommer haben, doch etwas speziell …

Ein Wetter zum Maxxis Rambler fahren!

Der Receptor war schon montiert. Dann legte der Deutsche Sommer 2023 los. Schnell auf steinharten Gravelpisten dahinfliegen? Fehlanzeige. Stattdessen war es feucht, weich und rutschig. Nicht unbedingt das Wohlfühl-Terrein des Rezeptors. Auf der Straße rollt der Receptor dafür prima. Wenn ich auf eine lange Tour fahren würde mit langen Etappen und dem Ziel, schnell voranzukommen, dann wäre der Receptor definitiv meine erste Wahl.

In diesem Sommer war aber keine lange Etappenfahrt geplant und die Schotterpisten waren eben feucht und weich. Recht bald also baute ich wieder um: Der Rambler musste sich beweisen. Er bringt direkt ein ganz anderes Fahrgefühl mit. Er ist deutlich breiter und man spürt das recht grobe Stollenprofil. Und natürlich ist es auch ein optisches Ding: Mein „schlankes“ Gravelbike wirkt mit den breiten Reifen, als würde ich mich auf ein richtiges Abenteuer begeben.

Wenn es dann doch mal abtrocknete, liebte es Martin mit dem Maxxis Rambler wie auf dem MTB durch die Kurven zu shredden!
Wenn es dann doch mal abtrocknete, liebte es Martin mit dem Maxxis Rambler wie auf dem MTB durch die Kurven zu shredden!

Eigentlich bin ich eher skeptisch, was sehr breite Reifen an meinem Gravelbike betrifft. Dann kann ich doch direkt ein MTB nehmen, oder nicht? Trotzdem muss ich sagen, gefielen mir die Ramblers immer besser. So wahnsinnig breit sind 45 mm ja nun auch nicht – für meine Verhältnisse aber eben doch. Aber ich gewöhnte mich schnell daran und lernte die Eigenschaften des Ramblers schnell schätzen.

Auf Schotterpisten kommt der gute Grip gar nicht so sehr zum Tragen. Dort genieße ich eher den recht hohen Komfort, den das große Reifenvolumen mit sich bringt. Auf kleinen Trail-Abstechern zeigen die Maxxis Rambler Gravelreifen ihr ganzes Potenzial: Der Grip ist echt gut! Wurzeln, Steine, Querrillen – alles kein Thema.

Nach der Tour ist vor dem Fazit von unserem Maxxis Gravel Reifen Test.
Nach der Tour ist vor dem Fazit!

Maxxis Gravel Reifen Test – Fazit

Auch nach Wochen musste ich die Reifen nicht einmal nachpumpen. Er hält einfach dicht. Und auch sonst gab es keine Defekte während unserem Maxxis Gravel Reifen Test. Offenbar hat Maxxis hier Reifen im Programm, die in guter alter Firmentradition einfach zuverlässig funktionieren. Für mich gibt es gerade keinen Grund, die Reifen zu wechseln. Insofern kann ich sagen: Der Maxxis Rambler und der Maxxis Receptor sind echte Alternativen zu den Platzhirschen im Gravel-Segment.

Wenn du auf der Suche nach einem zuverlässigen Gravelreifen bist, dessen Handhabung auch mit Tubeless-Setup super ist, dann schau dir doch mal diese beiden Modelle von Maxxis an.

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