GinkGo Cargobike Kurztest
Auf der Eurobike gewinnt das Thema Lastenrad immer mehr an Bedeutung. Während die meisten Cargobikes dickere Motoren und noch schwerere Rahmen verpasst bekommen, hat eine kleine Rahmenschmiede aus Finnland den umgekehrten Weg eingeschlagen. Das GinkGo Lastenrad macht einiges anders. Und das nur, um nicht so anders zu sein wie ein normales Fahrrad! Das war oberstes Ziel: Dieses Cargobike soll nicht viel schwerer sein, als ein normales Fahrrad und es soll sich nicht viel anders fahren lassen. Ist das so? Unser kurzer Test soll es zeigen.
Wirklich viel Zeit bleib uns auf der Eurobike nicht. Sie hat aber gereicht, um einen ersten Eindruck zu bekommen, den wir hier gern weitergeben. Wir konnten damit auf dem Testparcours ein paar Runden drehen, alles genau anschauen und uns einen guten ersten Eindruck machen. Außerdem waren die beiden Köpfe hinter dem Rad vor Ort und konnten unsere Fragen direkt beantworten.
GinkGo Lastenrad Details
Kernstück vom GinkGo Bike ist der sehr leichte Rahmen mit integrierter Ladefläche. Im Gegensatz zum klassischen „Long John“ ist die Ladefläche komplett in den Rahmen integriert. Dadurch ist das GinkGo Cargobike insgesamt relativ kurz und bietet zudem Platz für herkömmliche Laufräder in 700C. Diese gehen per Schraubachsen eine steife Verbindung mit Rahmen und Gabel ein. Alles zusammen ist dafür verantwortlich, dass sich dieses Fahrrad im Vergleich zu anderen Lastenrädern ziemlich „normal“ fahren lassen soll. Ob das so ist? Wir haben das mal ausprobiert.
Leicht ist es, das merkt man dem GinkGo Lastenrad an. Kurz auch. Wobei das vor allem auffällt, weil die Fußspitzen schnell den Rahmen vom Lastenrad berühren, wenn man in die Pedale tritt und nicht aufpasst. Hier will man noch etwas mehr Platz schaffen – so wird uns nach der Probefahrt versprochen. Ansonsten ist es gelungen: Das GinkGo Bike erfordert, im Vergleich zu vielen anderen Lastenrädern, in der Tat quasi keine Eingewöhnung.
Es rollt super ruhig und gutmütig, den großen Laufrädern sei Dank. Zudem befinden sich die Transportgüter schön tief und schön zentral, was auch mit Ladung für gutes Handling sorgt. Dass dieses Handling in der Tat sehr gut ist, beweisen übrigens auch diverse Videos des Youtube Channels von GinkGo Bike.
So ganz ohne Kompromisse sind die Vorteile des Konzepts jedoch nicht möglich. Insbesondere die eingeschränkte Ladefläche ist natürlich nicht jedermanns Sache. So wird man mit dem GinkGo Lastenrad sicher nicht mehr als zwei Getränkekisten transportieren können und auch für die Kids wird’s schnell eng. Apropos: Geplant sind verschiedene Ladeflächenoptionen, vom einfachen Kindersitz bis zum überdachten Zweisitzer. Eine super puristische Minimallösung soll die Bedürfnisse von Weight-Weenies stillen. Ziemlich cool hingegen: Die Kids können während der Fahrt Mutti oder Vati beim Trampeln zusehen.
Momentan kann das GinkGo Bike per Vorbestellung direkt beim Hersteller geordert werden. Danach wird es etwas teurer, ein wenig Pioniergeist kann sich also lohnen. Unser Eindruck: Das Ganze läuft ziemlich persönlich und auf Vertrauensbasis, zumindest für den Moment. Bei Interesse also am besten einfach mal anschreiben oder anrufen.
GinkGo Lastenrad Test: Unser Fazit
Für wen ist dieses Lastenrad? Es ist ganz klar weniger die voluminöse Familienkutsche, als ein wirklich sportliches Lastenrad. Wer gern schnell und effizient unterwegs ist und keine Transportrekorde aufstellen will, findet hier eine wirklich spannende Alternative zum sportlichen Platzhirsch aus Dänemark. Vor allem aber ist das GinkGo Bike für alle, die Nägel mit Köpfen machen und auf einen E-Motor verzichten wollen.