TranZbag Road – Übersicht
Das Prinzip der TranZbag Road Fahrrad Transporttasche
Wenn’s so einfach wäre, wär’s echt genial. Ich nehme das Vorderrad aus dem Rad, stülpe diese „Tasche“ darüber und kann ab sofort mein Rad in jedem Zug mitnehmen. Funktioniert das mit der TranZbag? Laut Hersteller schon. Zumindest in der Schweiz, wo die Taschen herkommen. Dort arbeitet man gar mit der Schweizer Bahn zusammen und propagiert offiziell: Ein so verpacktes Rad fährt umsonst mit.
Leider ist die Schweizer Bahn da wesentlich fortschrittlicher, als die Deutsche und unterstützt das Mobilitätsmodell „Rad und Bahn“ mit dieser kulanten Regelung. In Deutschland hängt es weiterhin von der Willkür des Zugpersonals ab. Wenn du mit einem Zug fährst, in dem offiziell kein Platz für Fahrräder ist, kann er dir die Mitnahme verweigern. Und das auch, wenn das Rad irgendwie demontiert ist. Einzig im Falle Faltrad zeigt man sich bei der Deutschen Bahn „großzügig“. Soviel zum offiziellen Teil.
TranZbag: der Test
Ich hab’s natürlich trotzdem ausprobiert und das mit erstaunlichem Ergebnis: Ich konnte mein Rad immer mitnehmen, insbesondere auch im ICE. Zweimal musste ich diskutieren. Im Nah- und Regionalverkehr ist es scheinbar vollkommen unproblematisch. Mit dieser Biketasche spart man sich jedes Mal das Fahrradticket. Wichtig ist: bleibe freundlich. Und verstaue dein „Paket“ dort, wo es niemandem im Weg steht. Solche Stellen gibt es im ICE leider nicht viele. Wenn mehrere Radreisende das Fahrrad in die Bahn mitnehmen wollen, gibt es manchmal Probleme.
Nun aber zur TranZbag Road: Die ist so klein, dass man sie absolut problemlos mitnehmen kann. Selbst ohne Rucksack, denn sie passt in die meisten Trikottaschen. 366 Gramm (ein bisschen mehr, als der Hersteller gewogen hat) kann man so gerade noch verkraften. Das Material ist dünn, aber erstaunlich reißfest. Natürlich schützt die Tasche das Fahrrad kaum. Aber sie sorgt dafür, dass du nichts beschmutzt oder mit Öl verschmierst. Und sie macht das Fahrrad optisch zu einem Gepäckstück. Das erhöht wirkungsvoll die Toleranzgrenze der Mitreisenden in der Bahn.
Trotz spitzer/scharfer Teile am Rad (Kettenblatt, Gabel usw.) hält das Material seit mehreren Jahren durch (Update 15. März 2023): keine Löcher, keine Risse. Auch der Reißverschluss scheint hochwertig zu sein. Obwohl man ab und an schonmal zerren muss, tut er problemlos seinen Job. Zugegeben: Ich reise nicht jeden Tag auf diese Art und Weise. Ein paarmal im Jahr kommt es aber durchaus vor, dass ich die Fahrrad Transporttasche von TranZbag benutze. Zuletzt war das bei meinem Bikepacking Trip Veneto Trail der Fall. Das war ein echter Härtetest für die TranZbag Road.
Bleibt noch zu erwähnen, dass das Modell TranZbag Road wirklich nur für Rennräder und Gravelbikes passt. Und ich bin mir nicht mal sicher, ob das für jede Größe gilt. Ich selber fahre meistens 52/54er Räder. Ich weiß nicht, was passiert, wenn jemand seinen XXL Hobel darin verstauen will. Vermutlich wird es dann eng. Es gibt noch größere Taschenmodelle, diese sind dann aber eben nicht so klein und kompakt, wie die Road.
TranZbag: das Video
Fahrrad Transporttasche TranZbag Road: Fazit
Nicht ganz günstig, aber jeden Cent wert. Diese minimalistisch Fahrrad Transporttasche macht, was sie soll. Bezogen auf die Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn macht sie sogar wesentlich mehr, auch wenn es natürlich keine Mitnahme-Garantie gibt. Sie ist so robust, dass sie bei mir trotz jahrelangem Einsatz immer noch keinen echten Schaden genommen hat. Der Preis relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, was die Tasche einem bei jeder Bahnfahrt spart. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Bahn auch irgendwann erkennt, was für ein Potenzial in der Kombination aus Rad und Bahn schlummert.
TranZbag Road Facts
Preis: 119,90 Euro
Gewicht: 366 g
Maße: ca. 160 x 88 cm.
Hersteller-Webpage: www.tranzbag.com