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Evil Eye Sportbrillen im Test: Traileye NG Pro & Roadsense

Wir konnten zwei Evil Eye Sportbrillen Modelle intensiv auf die Probe stellen: Die Traileye NG Pro sowie die neue Roadsense. Beide Fahrradbrillen sind (auch) für den Graveleinsatz gedacht und genau dabei haben wir sie ausgiebig getestet.

Evil Eye Sportbrillen Company-Check: Wer steckt dahinter?

Evil Eye – der Name kam mir bekannt vor. Und ich musste feststellen: Ich brauche dringend ein Update! Evil Eye war der Name eines Adidas Brillen-Modells fürs Mountainbike. Diese Brillen wurden vom österreichischen Brillenspezialisten Silhouette in Lizenz hergestellt. Ende 2019 gab Silhouette diese Lizenz zurück. Seither nutzt das Unternehmen die eigene Expertise im Sportbrillensektor. Mit Evil Eye Sportbrillen hat Silhouette nun seine eigene Marke aufgezogen.

Wo und wie entstehen Evil Eye Sportbrillen?

Bevor es konkret um die beiden Evil Eye Brillen geht, möchte ich einen kurzen Blick auf das Unternehmen selbst werfen. Was das betrifft, kann ich praktischerweise auf meine Erinnerung zurückgreifen: Ich war vor ein paar Jahren, als ich in Österreich unterwegs war, bei der Firma Silhouette zu Besuch und habe mir vor Ort angeschaut, wie dort (zu der Zeit noch Adidas-) Brillen entstehen. Ich fand das damals schon sehr beeindruckend – zumal im Nachhinein betrachtet das Thema Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit bei Weitem noch nicht so präsent war wie heute.

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Details, die nicht nur gut aussehen. Der Evil Eye Brillenbügel ist sehr durchdacht. Alle Einzelteile können ersetzt werden. Außerdem kann der Bügel zum Beispiel bei einem Sturz nicht abbrechen. Stattdessen löst sich einfach die Klemmung und man kann ihn einfach wieder drinstecken.

Die Produktion von Evil Eye Sportbrillen befindet sich mitten in einem Wasserschutzgebiet, sodass allein deshalb schon mal sehr hohe Umweltauflagen eingehalten werden müssen. Im Inneren der Produktion konnte ich mich davon überzeugen, dass Silhouette wirklich jedes Einzelteil für die Sportbrillen vor Ort in Linz fertigt, was einiges an Transportwegen spart und hohe Qualität sowie gute Arbeitsbedingungen sichert.

Auch das Thema CO2-Emissionen hat Silhouette auf dem Schirm: „Unsere TÜV-zertifizierte CO2-neutrale Brillenproduktion schaffen wir unter anderem durch die Nutzung von Solaranlagen und der Verwendung von Grünstrom auf dem Firmengelände in Linz. Um einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, kompensieren wir den aktuell noch verbleibenden CO2-Ausstoß durch die Unterstützung eines Flusskraftwerkes in Colon/Honduras, einem Gold-Standard zertifizierten Projekt für erneuerbare Energien.“

Es gilt das Versprechen, dass jedes Evil Eye Modell viele Jahre lang mit Ersatzteilen versorgt wird. Eine Evil Eye Brille soll nicht weggeschmissen werden, sondern dauerhafter Bestandteil deiner Ausrüstung sein. Insgesamt wirkte das Silhouette-Werk auf mich wie ein ehrlicher Handwerksbetrieb – wenn auch ein sehr großer und mit viel Hightech ausgestatteter. Hier kann man wirklich sehen, wie ein Produkt von A bis Z entsteht. So weit, so sympathisch.

Gibt es Evil Eye Brillen mit Sehstärke für Brillenträger:innen?

Klare Antwort: Ja! Alle Evil Eye Modelle sind auch als Sportbrillen mit Sehstärke erhältlich. Bei vielen Modellen ist sogar eine Direktverglasung möglich. Das heißt: Das Brillenglas selbst wird in Sehstärke gefertigt – das ist natürlich die sauberste Lösung. Bei Brillen mit durchgehendem Glas (wie bei beiden Testbrillen) ist das technisch nicht möglich. Doch es gibt zwei Adapterlösungen: Bei der voll integrierten Lösung wird ein Teil vom Brillenglas durch eine Linse mit Sehstärke ersetzt – ebenfalls eine sehr unauffällige Lösung. Die „Clip-in“-Linse wird hingegen per Adapter hinter die eigentlich Scheibe der Brille gesteckt.

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Die meisten Evil Eye Sportbrillen sind mit der „Adapterlösung“ erhältlich, die hier schematisch dargestellt ist. Dabei dient das ganzflächige Brillenglas ohne Sehstärke sozusagen als Adapter/Rahmen für das optische Glas. Dieses wird bündig in diesen Rahmen „eingelassen“ und ist sozusagen voll integriert. Eine wirklich saubere Lösung! Foto: Evil Eye Sportbrillen
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Wenn die Gläser nicht direkt mit Sehstärke möglich sind und auch die Adapterlösung keine Option ist, bleibt immer noch das Evil Eye „Clip In“-System. Dabei werden die optischen Gläser direkt hinter das Sportbrillenglas geklemmt. Nicht ganz so unauffällig, aber pragmatisch und funktionell. Foto: Evil Eye Sportbrillen

Für optimale Passform: Einstellmöglichkeiten von Evil Eye Brillen

Beide Brillen sind mit zwei Anpassungsmöglichkeiten ausgestattet. Der Winkel der Bügel lässt sich in drei Positionen einstellen. „Tri.fit“ nennt Evil Eye das. Der Winkel der Nasenauflage ist in zwei Positionen einstellbar, was ebenfalls für eine optimale Passform sorgen soll.

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Der Winkel des Brillenbügels lässt sich ganz einfach und ohne Werkzeug einstellen. Ebenfalls ein sinnvolles Feature: Der Bügel ist nicht fest mit der Brille verbunden, sondern kann sich bei starker Krafteinwirkung lösen. Im Fall eines Sturzes bricht er also nicht zwangsläufig ab, sondern kann in der Regel einfach wieder angesteckt werden.
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Auch der Nasensteg kann einfach und ohne Werkzeug verstellt werden.

Evil Eye Sportbrillen: Unterschiedliche Brillengläser für unterschiedliche Lichtbedingungen

Kommen wir zu den Brillengläsern: Evil Eye nutzt hierfür verschiedene Technologien. „LST” steht für „Light stabilizing Technology“. Der spezielle Filter soll die Kontraste verstärken und schnelle Licht-Schatten-Wechsel harmonisieren. Das soll für beste Sicht auch unter schwierigen Lichtverhältnissen sorgen. Es gibt verschiedene LST-Stufen, je nach Lichtverhältnissen. Meine Test Traileye NG ist mit „LST Bright“ Gläsern ausgestattet. Diese sollen eine aufhellende Wirkung haben und die Kontraste verstärken – theoretisch also ideal für die Schmuddelwetterzeit.

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LST sorgt für gute Kontraste auch unter schwierigen Lichtverhältnissen.

Zusätzlich ist die Brille mit der „Vario“-Technologie ausgestattet. Diese bewirkt, dass die Tönung der Gläser sich automatisch der Lichtstärke anpasst. Falls die Sonne also doch mal durchlugt, sollen sich die Gläser automatisch verdunkeln. Die Test-Roadsense hat „LST Active Red Mirror“ Gläser, die für eine besonders kontrastreiche Wahrnehmung sorgen sollen.

Bei beiden Brillen lassen sich die Gläser schnell und einfach wechseln. Du kannst also problemlos zum Beispiel zwei Gläser kaufen – eines für dunkle, winterliche Bedingungen und eines für den Sommer. Je nach Lichtverhältnissen kannst du die Gläser ruckzuck wechseln. Ein Vario-Glas ist die beste Lösung für dich, wenn du lieber das ganze Jahr über dasselbe Glas fahren möchtest.

Evil Eye Traileye NG Pro Test: Die Brille im Detail

Die Evil Eye Traileye NG Pro ist eine leichte Brille, die im klassisch-dynamischen Sportbrillenlook daherkommt. So würde ich das kompakte, verspielte Design beschreiben, das vom farbenfrohen Mix aus grauem Rahmen mit gelben Akzenten und dem rötlich schimmernden Brillenglas unterstrichen wird. Ein „Schweiß“-Pad oben am Rahmen suggeriert ebenfalls: Hier darf richtig geschwitzt werden.

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Die sportliche Traileye NG Pro Test Brille kostet 325 Euro. Mit Gläsern ohne „Vario“-Technologie ist sie ab 245 Euro zu haben.
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Das aufgeklebte Schweißband unterstreicht den sportlichen Charakter der Evil Eye NG Pro Test Brille.

Die Brille ist schnell angepasst und sitzt gut auf meiner Nase. Ein paarmal muss ich sie unterwegs dennoch hochschieben. Wenn das Gelände sehr holprig und das Gesicht verschwitzt ist, neigt sie bei mir ein wenig dazu, leicht nach unten zu rutschen. Grandios hingegen ist die Sicht: Gerade bei dunklem Schmuddelwetter kommen viele Brillengläser an ihre Grenzen. Die Traileye sorgt tatsächlich für eine gut wahrnehmbare Kontrastverstärkung, sodass ich sie gern aufsetze, wenn es draußen richtig grau ist. Selbst in der Dämmerung macht sie noch einen guten Job.

Evil Eye Roadsense Test: Die Brille im Detail

Nachdem ich mich an die Traileye NG Pro gewöhnt hatte, flatterte zum Vergleich noch die brandneue Roadsense ins Haus. Sie soll durch ihren großformatigen Vollrandrahmen besonders guten Schutz bei Wind und Wetter bieten. Die Brille hat einen coolen, modernen Style und gefällt mir richtig gut. Noch bevor ich sie richtig ausprobieren kann, habe ich ein echtes Aha-Erlebnis mit dieser Brille: Sie sitzt einfach perfekt auf meiner Nase!

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Die neue „Roadsense“ kommt in modernem Design und mit großem Vollrandrahmen. Sie ist in zwei Größen erhältlich. Du kannst zwischen verschiedenen Farben und unterschiedlichen Glas-Beschichtungen wöhlen. Preis: 245 Euro

Damit stellt sie die NG Pro etwas in den Schatten und wird in Nullkommanichts zu meiner neuen Lieblingsbrille. Dass eine Bikebrille mir so gut passt, ist selten. Das große Glas ist ebenfalls sehr angenehm und sorgt – wie vom Hersteller versprochen – für hervorragenden Schutz auch bei starkem Wind oder fiesem Schnee/Regen. Der Effekt ist deutlich spürbar: Während es bei vielen Brillen „zieht“, herrscht mit der Evil Eye Roadsense absolute Windstille vor den Augen.

Das etwas dunklere „LST Active“-Glas kann nicht ganz mit dem „Bright“-Glas der Traileye NG Pro mithalten, sobald die Lichtverhältnisse sehr schwierig werden. Unter normalen Bedingungen liefert die Roadsense aber ebenfalls hervorragende Kontraste und beste Sicht. Für den richtigen Schmuddelwetter-Einsatz kannst du sie ebenfalls mit „LST Bright“ ordern, beziehungsweise einfach ein zweites Schlecht-Wetter-Glas mitbestellen.

Evil Eye Sportbrillen Test: Fazit

Die beiden Evil Eye Sportzbrillen sind sehr hochwertige Brillen mit coolem Style und bester Funktion. Die Produktion erfolgt komplett in Österreich und legt den Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Besonders gut finde ich, dass Evil Eye bewusst Ersatzteile anbietet und sie für lange Zeit vorhält. So werden die Brillen nicht zum „Wegwerfartikel“. Außerdem rechnet sich bei jahrelangem Gebrauch auch der recht hohe Anschaffungspreis.

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