Martin Donat

Test: Allygn Diamond Rack – Bikepacking-Randonneur–Gepäckträger

Bikepacking, Gravelbike, lifeCYCLE Magazine Ausgabe 18, Zubehör

Dank beinahe 700 Kilometer langer Premierenfahrt durfte sich mein neues Allygn Diamond Rack von Anfang an standesgemäß beweisen. Mittlerweile kamen noch einige weitere Bikepacking-Trips dazu und auch im Alltag kommt mein Gravelbike regelmäßig zum Einsatz. Aber der Reihe nach…

Warum überhaupt ein Front Rack?

Reicht nicht die gute alte Lenkerolle für meine Bikepacking Abenteuer? Im Prinzip reicht sie. Trotzdem nerven mich immer wieder dieselben Probleme. Da ich so klein bin, mangelt es immer am Platz. Ich muss die Lenkerrolle immer extrem kompakt schnüren und penibel am Lenker festzurren, damit bloß nichts verrutscht und die Rolle gar am Reifen schleift. Das Rack würde hier sozusagen eine extra Sicherheit darstellen und mir das Packen vereinfachen. Problem zwei: Sobald ich die Lenkerrolle befestigt habe, bringt mein fest an der Gabel installiertes Lichts nichts mehr, da es von ihr verdeckt wird. Das Allygn Diamond Rack hat als eines von wenigen eine seitliche Befestigungsmöglichkeit fürs Licht.

Allygn Diamond Rack
Beim Candy B Graveller hatte Martin vorne ordentlich was dran! Das Allygn Diamond Rack sorgte dafür, dass nichts auf dem Reifen schleifen konnte.

Alles in allem suchte ich also genau so einen Gepäckträger. Viele dieser Bauart gibt es nicht und schon gar keine, die einigermaßen leicht sind (das Allygn Diamond Rack wiegt ca. 370 g inklusive der kompletten Hardware) und auch noch irgendwie gut aussehen. Schließlich sollte das Rack ja am Rad bleiben und nicht jedes Mal abmontiert werden, wenn ich nicht auf großer Reise bin. Insofern landete ich schnell auf der Allygn Webseite und eigentlich gab es nur ein kleines Hindernis, welches mich kurz zögern ließ, bevor ich auf „Bestellen“ klickte: der durchaus beachtliche Preis von 200 Euro. Aber okay – nun hatte ich schon so viel Geld in mein Fahrrad fürs Leben gesteckt, daran sollte es nun auch nicht mehr scheitern.

Allygn Diamond Rack – Die Montage

Viele Schräubchen, Gestänge und Kleinteile befinden sich im Paket, das ich wenig später vor mir auspacke. Okay, das kann doch nicht so schwer sein, oder? Ist es auch nicht. Eigentlich. Dazu später mehr – ich sage nur: Manchmal lohnt es sich eben doch, die Bedienungsanleitung zu lesen. Alles in allem erfordert die Montage ein wenig handwerkliches Geschick (zum Beispiel müssen die Trägerstangen gekürzt werden) und etwas Zeit, es ist aber alles machbar.

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Bis alle Schräubchen und Spacer sitzen, ist ein wenig Fummelei nötig – alles in allem ist der Einbau aber recht einfach und die notwendige Hardware auf alle Eventualitäten vorbereitet.
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Für die Befestigung des Allygn Diamond Rack braucht deine Gabel entsprechende Gewindeösen. Außerdem solltest du vor allem bei Carbongabeln dringend vorab klären, ob diese für die Montage eines Gepäckträgers freigegeben ist und mit welchem Gewicht du es beladen darfst.

Die erste Fahrt

Da der Candy B Graveller für mich durchaus eine kleine Challenge ist, wäre es ziemlich doof gewesen, wenn mein neues Setup nicht funktioniert hätte. Eines kann ich aber vorweg schonmal sagen: Dieses Prinzip von Gepäckträger löst grundsätzlich meine beiden Probleme. Die „Ladefläche“ vom Allygn Diamond Rack ist sozusagen eine Barriere zum Reifen und verhindert, dass die Lenkerrolle mit ihm kollidiert, wenn es mal zu sehr rappelt und die Schwerkraft alles nach unten zieht.

Das Rack ist fest mit der Gabel verschraubt, da kann nichts mehr verrutschen. Zusätzlich zur Rolle bekam ich sogar noch mein Zelt unter. Ich habe es einfach zwischen Rack und Rolle geklemmt und mit einem Spanngurt gesichert – fertig! Auf dem Bild oben lässt sich erkennen, dass meine Front-Ladung durchaus etwas voluminöser ausgefallen ist. Ohne das Rack hätte das so niemals gehalten.

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Endlich Licht, trotz Lenkerrolle! Am Allygn Diamond Rack ist eine Befestigungsmöglichkeit für Fahrradlicht vorhanden. Am Rack selbst sorgen verschiedene kleine Ösen für eine einigermaßen ordentliche Verlegung der elektrischen Leitungen.

Die seitliche Befestigung meiner Lampe ist ebenfalls super. So kommt ihr meine Ladung nicht in die Quere und ich kann das Licht ohne Einschränkung nutzen. Daran gibt es rein gar nichts auszusetzen. Zu guterletzt finde ich, dass das ganze Gebilde auch optisch sehr gut aussieht. Selbst ohne Ladung wirkt mein Gravelbike nicht wie ein Hollandrad, sondern behält seinen sportlichen Charakter.

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Macht auch im Alltag einen schlanken Fuß, oder nicht? Außerdem ist das Diamond Rack total praktisch: Vorn passt ein kleiner Korb easy drauf – perfekt für eine kleine Einkaufs-Gravel-Tour!

Trotzdem hatte ich unterwegs ein Problem – das ich jedoch vollumfänglich selbst zu verantworten habe. Bei der Montage habe ich nämlich auf jeder Seite des Quergestänges einen kleinen Spacer vergessen, der auf der Explosionszeichnung in der Anleitung zwar erkennbar ist, allerdings nicht explizit erwähnt wird. Für mein Hirn war das offenbar Anlass genug, dieses kleine, aber wichtige Teil einfach wegzulassen.

Das Ergebnis: Die Querstangen waren nicht fest genug und rutschten unterwegs durch. Trotzdem hat alles gehalten, was ja irgendwie auch beweist, dass die ganze Konstruktion quasi idiotensicher ist… am Ende sind nun leider ein paar Kratzer im Gestänge und die beiden Kunststoffabdeckungen sind futsch – zwei optische Mängel, die mich künftig an meine Blödheit erinnern werden.

Nach weiteren Abenteuern: Mein Zwischenfazit zum Allygn Diamond Rack

Mittlerweile habe ich die Spacer eingebaut und alles hält perfekt. Unter anderem bin ich damit den Veneto Trail gefahren und hier hat alles perfekt geklappt. Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Auch, wenn das Allygn Rack mit 200 Euro wirklich kein Schnäppchen ist, bin ich froh, dass ich mich dafür entschieden habe, da es genau das macht, was ich gesucht habe.

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