Cube Trike Hybrid 750: das Konzept

Das Prinzip Fahrrad ist ziemlich genial: Mit wenig technischem Aufwand und nur geringem zusätzlichen Gewicht ermöglicht es schnelles Vorankommen und sogar den Transport von Lasten. Und das auch ganz ohne Motor. Insofern lässt sich darüber streiten, wie sinnvoll es ist, ein genial einfaches Konzept immer weiter aufzubohren, bis dabei ein Gefährt herauskommt, welches ohne zusätzliche Motorpower nicht mehr fahrbar ist.

Im Cargobike Bereich kristallisieren sich zur Zeit zwei Lager heraus. Auf der einen Seite super leichte, hocheffiziente Sportgeräte wie zum Beispiel das kürzlich vorgestellte Maniac & Sane Lastenrad, das gerade einmal 15 Kilo auf die Waage bringt. Auf der anderen Seite solche Cargobikes, die extrem stabil und alltagstauglich sind, dafür aber ohne E-Motor kaum bis gar nicht mehr fahrbar sind. Darüber mag man geteilter Meinung sein. Dennoch haben auch die Heavy-Duty-Lastenräder eine Fähigkeit, die entscheidend ist: Sie können ein Auto ersetzen. Dabei ist es egal, wie fit oder routiniert ihre Fahrer:innen sind. Der E-Motor gleicht es aus und befördert Mensch und Last spielerisch leicht durch die Stadt. Und das mit einem Bruchteil des Energieaufwands, der bei einem Auto anfällt. 

Bei der Herstellung von Autos steht traditionell ein hoher Komfort im Vordergrund. Insofern verwundert es kaum, dass die neuen Cube Trike Hybrid 750 Lastenrad Modelle, die in Zusammenarbeit mit BMW entstanden sind, diese Eigenschaft auf ein neues Level heben wollen. Das Gesamtgewicht wird dabei eher zur Randnotiz: 75 Kilo bringt das neue Gefährt auf die Waage. Damit reiht es sich ein in die Kategorie der „Schwer-Lastenräder“ wie das von uns getestete Gleam Escape, das übrigens auch auf drei Rädern daherkommt. Die neue Trike Hybrid Serie unterteilt sich in zwei Modellreihen: Cube Trike Family Hybrid 750 sowie Cuby Trike Cargo Hybrid 750. Hier sind die Einzelheiten und Unterschiede.

Cube Trike Family Hybrid 750: Die perfekte Familienkutsche?

Grundsätzlich will Cube mit den neuen Modellen das einfache Handling eines normalen E-Bikes mit der Vielseitigkeit eines leistungsstarken Lastenfahrrads kombinieren. Dazu kommt der Sicherheitsaspekt, den man mit dem Prinzip Dreirad angeht. Damit so ein Dreirad auch beladen ruhig und sicher läuft, braucht es einer technischen Lösung: der Neigetechnik. Dank dieser wird die Ladefläche am Heck vom Bike beziehungsweise Fahrer:in an der Front entkoppelt. So bleibt die Ladefläche in Kurven horizontal und das Rad lässt sich ganz natürlich fahren. 

Apropos Last am Heck: Hier zeigt sich der wesentliche Unterschied zwischen den Modellen Family und Cargo. Beim Cube Trike Family Hybrid 750 ist die Box auf den Transport von Kids optimiert. Die Seiten und Rückseite der Transportbox sind weit nach oben gezogen und bieten den Passagieren maximalen Schutz. Das integrierte Regenverdeck öffnet sich per Gasdruckfeder selbstständig. Vielseitige Sitz- und Sicherheitsgurte tragen zum Schutz der Kids bei. Falls stattdessen mal größere Lasten transportiert werden sollen, lassen sie sich schnell und einfach verstauen. Im Hauptrahmen befindet sich weiterer Stauraum. Zusätzlich kann ein Front-Gepäckträger nachgerüstet werden. Er wird passend von Cube angeboten und kostet rund 130 Euro. 

Cube Trike Family Hybrid 750: Motor und Ausstattung

Beim Antrieb setzt Cube auf Technik von Bosch. Es wird eine Bosch Drive Unit Cargo Line Generation 4 mit 85 Nm und 250 Watt Leistung verbaut. Die Energie dafür wird von einem Bosch Power Tube Akku mit 750 wh bereitgestellt. Für volle Alltagstauglichkeit besitzt das Bike Schutzbleche, eine SR Suntour Federgabel, robuste Schwalbe Pick-Up Cargo-Bereifung, Supernova Beleuchtung und eine Enviolo Cargo Nabenschaltung. Die Tektro Scheibenbremsen sind mit einer Feststell-Option ausgestattet, sodass das Bike auch bei Gefälle nicht wegrollen kann. Damit das Cube Lastenrad schnell auf alle Familienmitglieder eingestellt ist, bekam es eine Teleskopsattelsütze spendiert. Das Modell Cube Trike Family Hybrid 750 ist in drei Farbvarianten für 6.999 Euro (Stand Mai 2023) zu haben. 

Cube Trike Cargo Hybrid 750: Lastenesel für den Alltag

Der Hauptunterschied zwischen dem Modell Family und dem Modell Cargo zeigt sich in den unterschiedlichen Lasten-Boxen am Heck der Bikes. Während die des Cube Trike Family Hybrid vorrangig für den Kindertransport optimiert wurde, steht beim Modell Cargo der Transport von Lasten im Vordergrund. Kindersitze sind somit nicht vorhanden. Dafür ist die leichte und robuste Cargobox wasserdicht und kann abgesperrt werden. Das ist ohne Zweifel ein cooles Feature für alle, die mit ihrem Lastenrad regelmäßig einkaufen fahren! 

Etwas Ernüchterung stellt sich in Sachen Zuladung ein: Cube gibt an, dass die Box mit bis zu 50 Kilogramm beladen werden kann. Beim Modell Family wird es wohl ein ähnlicher Wert sein. Angesichts des hohen Gesamtgewichts des Bikes ist dieser Wert nicht gerade rekordverdächtig. Die Gesamt Ladekapazität beträgt allerdings 220 kg – auch das Cargo-Modell kann mit zusätzlichem Front-Gepäckträger ausgestattet werden, der nochmal 20 Kilo extra aufnimmt. Das Cube Trike Cargo Hybrid gibt es zunächst nur in schlichtem Schwarz für 6.499 Euro. 

Gemeinsam mit BMW hat Cube hier zwei Cargobike Modelle entwickelt, die vor allem Menschen ansprechen, die – ähnlich wie beim Auto – ein komfortables, durchdachtes Gesamtpaket suchen. Draufsetzen, losfahren und sich darüber hinaus keine Gedanken über sein Gefährt zu machen: Das dürfte mit dem robusten Cube Trike Hybrid absolut gelingen. Nur einmal muss man eine Entscheidung treffen. Nämlich dann, wenn es um die Auswahl des passenden Modells geht: Soll es eher die Familienkutsche sein oder doch lieber der Minivan?