LastenRAT: Alles über Cargobikes | Tests

Maniac & Sane Lastenrad: Superlight Carbon Cargobike Made in Germany

Das Maniac & Sane Lastenrad revolutioniert mit seinem ultralight Rahmen die Cargobike Welt! Auf der Cyclingworld Düsseldorf konnten wir einen ersten Blick auf das 15-Kilo leichte Lastenrad werfen und sogar ein paar Testrunden drehen.

Leichtbau Lastenrad Made in Germany

Das Maniac & Sane Lastenrad kommt mit einem etwas sperrigen Namen daher. Das war es dann aber auch mit der schweren Kost: Alles andere am Cargobike Konzept aus Darmstadt ist elegant und leicht. Super leicht! Das futuristisch aussehende Lastenrad aus Carbon wiegt – komplett ausgestattet – ab 12,8 Kilogramm. Das ist ohne Zweifel ein absoluter Spitzenwert! Welches Lastenrad sonst kann man mit zwei Fingern am Vorbau packen und mühelos anheben?

Hinter diesem spannenden Projekt steckt Martin Fleischhauer. Der drahtige Fahrrad-Fan aus Darmstadt stellt mit seiner Firma CompoScience Leichtbau-Konstruktionen aus Faserverbundwerkstoffen für die Industrie her. Seine Produkte landen dann beispielsweise in Windkraftanlagen – oder in Autos. Martins wahre Leidenschaft sind jedoch Fahrräder.

Die Idee lag also irgendwie nahe, sein Knowhow in ein muskelbetriebenes Zweirad zu stecken. Seine Herausforderung: ein extrem leichtes Lastenrad zu entwickeln. Viele Jahre und noch mehr Geld steckte er in seine Vision. Das Ergebnis, sein Maniac Sane Carbon Cargobike, kann sich sehen lassen.

Genie und Wahnsinn: Ein leichtes Lastenrad unter 13 kg?

Maniac & Sane – ein bisschen wahnsinnig muss man wahrscheinlich für ein solches Projekt sein. Das fertige Maniac & Sane Lastenrad ist alles andere als verrückt: Es ist das Prinzip Lastenrad in seiner reinsten Form. Extrem leicht, extrem effizient und dabei auch noch gutaussehend. Der „Hingucker“ ist natürlich das geringe Gewicht. Eines der Maniac Sane Ausstellungsräder auf der Messe brachte rund 16 Kilogramm auf die Waage, was sich schon wahnsinnig leicht anfühlt. Bedenkt man, dass heutige E-Cargobikes immer schwerer werden und locker an die 50 Kilo wiegen, stellt das Maniac Sane Cargobike einen sehr sinnvollen Gegenentwurf vor. 

Ein 16-Kilo-Cargobike dürfte sich beinahe fahren wie ein normales Fahrrad, auch ohne E-Motor. Perfekt für alle, die es sportlich mögen. Perfekt für flache Städte, wo ein E-Motor einfach nicht sein muss. Treibt man es in Sachen Ausstattung auf die Spitze, ist das Ergebnis leichter als so manches modernes Commutingbike: 12,8 Kilogramm sind möglich, berichtet Martin nicht ohne Stolz. Dann müsse man aber schon ziemich auf die Ausstattung achten und bedenken, dass diese dann nicht mehr ideal für die maximale Zuladung ist. Diese beträgt rahmenseitig 80 Kilogramm: ein Top-Wert, höher als bei so manchem schweren E-Lastenrad. Und das bei einem Rahmengewicht von schlappen 3,5 Kilo!

Maniac & sane lastenrad ladefläche
Alles am Maniac & Sane Lastenrad ist bis ins Detail durchdacht. Dazu gehört auch die integrierte Ladefläche mit Airlines Schienen. Auf diesen lässt sich allerlei Zubehör befestigen.

Maniac & Sane Lastenrad: leichter Rahmen, starke Details

Möglich macht’s der bis ins Detail durchgerechnete Carbonrahmen – das ist die Spezialität von Martin! Der Rahmen ist nicht nur super leicht. Sein Carbon Lastenrad Maniac & Sane ist auch extrem steif und effizient. Und der Rahmen integriert pfiffige Details. Beispielsweise eine voll integrierte Seilzuglenkung. Oder die Ladefläche, die es auf Wunsch mit praktischen Airlines Schienen gibt.

Wer nicht ohne E-Motor kann oder will, für den ist das Modell „Sane“ gedacht. Es ist mit einer Neodrives Motornabe ausgestattet und insgesamt noch etwas robuster ausgelegt, als das „Maniac“. Der Rahmen ist minimal schwerer und sogar für 100 Kilogramm Zuladung ausgelegt. Mit 23 Kilogramm Gesamtgewicht ist das komplette Carbon Cargobike leichter, als die meisten unmotorisierten Lastenräder

Während das Gewicht minimal ist, kann man das vom Preis nicht wirklich behaupten. Bei einem handmade Carbonrahmen aus Deutschland mit rekordverdächtigem Gewicht verwundert das nicht wirklich. Das Carbon Lastenrad von Maniac & Sane ist ein Premiumprodukt, was sich im Preis widerspiegelt. Mit Motor werden knapp 13.000 Euro fällig. Ohne Motor wechseln rund 11.000 Euro den Besitzer.

Das ist natürlich eine Menge Holz. Bedenkt man jedoch, dass man die meisten – wenn nicht alle – innerstädtischen Transporte damit locker erledigen und zumindest den Zweit-PKW locker abschaffen kann, amortisiert sich eine solche Investition in kürzester Zeit. Zumal die sportlichen Gene des Leichtbau Lastenrads auch noch ein ganz besonderes Fahrerlebnis versprechen. Und genau dem wollten wir natürlich auch noch auf den Grund gehen.

Maniac sane cargobike
Die großzügige „Wartungsöffnung“ gewährt Einblick auf die Seilzuglenkung.
Leichtes lastenrad
Auch im Unterrohr ist der Lenkungs-Seilzug gut zugänglich.

Maniac & Sane Carbon Lastenrad: Ein kurzer Test

Auf der Cyclingworld in Düsseldorf konnten wir ein paar Proberunden auf dem sportlichen Transportflitzer von Maniac & Sane drehen. Das ist natürlich nur ein erster Eindruck. Dennoch reicht er für eine Einschätzung, für wen dieses Bike bestens geeignet scheint. Fakt ist jedenfalls: Das extrem geringe Gewicht ist auf der Straße der helle Wahnsinn! Dieses Bike geht ab wie Schmitz Katze! Wie für ein Long-John dieser Bauart üblich, sind die ersten Meter ein kleines bisschen wackelig. Doch schon nach kürzester Zeit sind wir sicher unterwegs und fühlen uns wohl auf dem Carbon Lastenrad aus Darmstadt. 

Die Sitzposition gehört zu den eher sportlichen – es hat beinahe etwas von Rennrad-Feeling. Zumindest unbeladen fährt sich dieses Bike extrem direkt und super schnell. Es ist also auch absolut denkbar, das Maniac zu benutzen, wenn man nichts transportieren muss. Das Maniac & Sane Lastenrad ist insgesamt eher auf der sportlichen Seite. Es fährt sich ein bisschen wie ein klassisches Bullitt, das ordentlich trainiert und ein gutes Stück abgenommen hat.

Somit ist es nicht das ideale Gefährt für unroutinierte Genussradler:innen, die ein möglichst gutmütiges Gefährt für den Alltag suchen. Dagegen ist es perfekt für alle, die ein super effizientes, super sportliches Cargobike mit einer ordentlichen Portion Fahrspaß haben wollen. Absolut genial: Das Rad hat einen extrem kleinen Wendekreis. Dank seines geringen Gewichts lässt es sich völlig problemlos tragen, sodass man es auch in den Keller oder in die Dachgeschosswohnung bekommen würde. 

Maniac sane cargobike
Mehr muss man zum Maniac & Sane Lastenrad nicht sagen.

Maniac & Sane Lastenrad Test: Unser Kurz Fazit

Entgegen dem allgemeinen Trend zu immer schwereren E-Lastenrädern bringt Martin Fleischhauer mit seinem Maniac & Sane Cargobike einen richtig spritzigen Gegenentwurf! Das Carbon Lastenrad ist sensationell leicht, fährt sich sportlich effizient und macht keinerlei Einbußen hinsichtlich Steifigkeit oder Stabilität. So macht Carbon Sinn, so macht Lastenrad Spaß! Von uns gibt’s – zumindest laut erstem Eindruck – beide Daumen hoch.

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2 Gedanken zu „Maniac & Sane Lastenrad: Superlight Carbon Cargobike Made in Germany“

  1. Servuz,
    Lastenrad hin – Lastenrad her; wirklich nachhaltig ist Carbon aber nicht. Die Recyclingfähigkeit des Materials tendiert gegen null und ausser Deponiemüll bleibt nach dem Ende des Rahmens nicht mehr viel. Un der Müll bleibt verdammt lange liegen.

    Antworten
    • Hey 🙂
      Da bin ich absolut bei dir. Allerdings scheint es ja perspektivisch besser zu werden mit entsprechenden Recyclingprozessen, die noch ganz am Anfang stehen. Zumindest kein unlösbares Problem (sowas wie Atommüll), den Eindruck habe ich jedenfalls, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die sich damit auskennen. Prinzipiell finde ich es auch besser, Werkstoffe zu nutzen, die da insgesamt einfacher sind. Auch die Herstellung selbst. Aber auch hier macht es einen Unterschied, ob die Teile einigermaßen „sauber“ in einem deutschen Betrieb entstehen oder in irgendeiner Fabrik in Asien …
      Der wichtigste Punkt ist aber zu schauen, womit so ein Lastenrad konkurriert. Und das sind entweder vier mal so schwere E-Bikes oder (noch wahrscheinlicher) dicke Autos. In denen kommen noch ganz andere Sachen zum Einsatz. Also stelle ich mir die Frage, was ist besser: Ein super leichtes Lastenrad, das ich mit eigener Muskelkraft bewegen kann und das voraussichtliche viele, viele Jahre halten wird. Oder ein sackschweres, hochgradig ineffizientes Auto, in dem noch ganz andere Sachen außer Carbon zum Einsatz kommen. Also: Mini-Müllhaufen vs. Riesen-Müllhalde. Das relativiert einiges, finde ich …

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