Kolumne

Toleranz-Ambassador Fahrrad

Fahrräder sind Fortbewegungsmittel, Sportgeräte, Leidenschaft. Sie sind völlig unpolitisch und lehren uns doch so viel fürs Zusammenleben: Genuss, Demut, Bestätigung, Selbstbewußtsein und Toleranz!

Ich hatte noch nie das Bedürfnis mich selber einzugrenzen. Wenn ich auf etwas neugierig bin, probiere ich es aus. Wenn mich eine fremde Gegend interessiert, fahre ich eben hin. Wenn mir jemand sympathisch ist, fährt man eben gemeinsam ein Stück. Ich habe schon damals in der Schule nicht verstanden, warum die Rocker die Raver dissen mussten, warum BMXer Mountainbiker doof fanden und warum beide gemeinsam Rennradfahrer hassten. Warum muss jemand komisch sein, nur weil er sich vegetarisch ernährt, weil er sich die Haare grün färbt, von oben bis unten tätowiert ist oder aus einem Land kommt, von dem ich noch nie etwas gehört habe?

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Stephan (links) und Martin (rechts) hatten bei der gemeinsamen Ausfahrt jede Menge Spaß – trotz völlig unterschiedlicher Fahrräder.
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Sich den Trail teilen – mit ein wenig Toleranz klappt das auch auf dem Radweg und in allen anderen Lebenslagen!
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Wer sagt denn, ein Gravelbike sei nicht für MTB-Trails geeignet?

Fahrräder bringen uns an tolle Orte. Egal ob über eine glatt asphaltierte Straße, einen engen Singletrail oder einen schnurgeraden Schotterweg. Mit dem Fahrrad überwinden wir Grenzen und erweitern unseren Horizont.

Martin Donat

Tolerant & Entspannt

Ein bisschen Toleranz macht das Leben in allen Lagen entspannter, bunter und herzlicher. Und es gibt da etwas, das genau diese Einstellung in Stahl, Aluminium oder Carbon packt. Ein zum Fahrrad gewordener Toleranz-Ambassador, sozusagen. Ich rede vom Gravelbike, in dem alles irgendwie ein bisschen steckt. Etwas Rennrad fürs schnelle Vorankommen. Etwas Reiserad fürs lange Durchhalten. Etwas Crossrad für die aggressive Sprinteinlage. Und etwas Mountainbike für den kleinen Abstecher ins heftige Offroad. Der Skeptiker mag es als Rad beschreiben, das für nichts richtig taugt. Ich sage, es ist ein Rad, das alles ein bisschen kann!

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Rennrad, MTB, rasierte Beine, Knieschoner, Federgabel – es kommt nicht darauf an wie du aussiehst oder welches Material du besitzt – es kommt darauf an, DASS du fährst!

Einem Gravelbike kann man erstaunlich viel zumuten. Sogar waschechte Mountainbike Trails. Es verschieben sich nur die Grenzen. Während du mit dem Mountainbike lässig den nächsten Sprung suchst, ist es mit dem Gravelbike Herausforderung genug, den Trail einfach nur zu fahren.

Martin Donat

Toleranz-Ambassador Fahrrad

Und genau deshalb sitze ich zur Zeit so oft auf meinem orangenen Alleskönner. Ich fahre damit hunderte von Kilometern auf der Straße. Ich gehe damit Bikepacken. Und ich lasse es im Gelände damit krachen, sehr zum Staunen von so manchem Mountainbiker. Ein Fahrrad ist so schön unpolitisch und dennoch transportiert gerade ein Gravelbike eine tolle Botschaft: Schau über deinen Tellerrand, probiere Neues aus, akzeptiere anderes und habe Spaß an dem, was du tust! Genau davon hatten Stephan und ich eine ganze Menge auf unserer gemeinsamen Crossover-Tour.

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1 Gedanke zu „Toleranz-Ambassador Fahrrad“

  1. Hi Martin,

    toller Beitrag, der anregt. Ein Wort hat mich anfänglich begeistert und eingeladen, deinen Text zu lesen: Demut! Ein großes Wort, das auch im Radsport eine außerordentliche Bedeutung haben sollte – wie in allen Bereichen des Lebens. Auf leichte, aber auch sachliche Weise gehst du dabei in deinem Text damit um. Das finde ich gut gelungen. Einen Kritikpunkt muss ich jedoch leider anmerken. Groß- und Kleinschreibung, Satzbau und Syntax sollten nicht zu kurz kommen. Da gilt es Demut vor der Sprache zu haben.

    Gruß Matthias

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