Spirulina Algen sind mir vor einigen Jahren zum ersten Mal „über den Weg gelaufen“. Ich war damals in den hohen Norden geradelt, um mir das CO₂-neutrale Rechenzentrum von Windcloud anzuschauen. Dort hat man sich genau überlegt, wie man den hohen Energieverbrauch, der durch das Speichern von Daten entsteht, möglichst emissionsarm decken kann. 

Ein Bauteil des Windcloud Konzepts ist eine kleine Algenfarm, welche die Abwärme der Serverräume nutzt, um den Spirulina Algen optimale Lebensbedingungen zu verschaffen. Diese benötigt rund 35 Grad warmes Wasser, um optimal wachsen zu können. Sind diese gegeben, betreibt die Mikroalge fleißig Fotosynthese. Somit bindet sie CO₂ – und es kommt auch noch ein wertvolles Nahrungsmittel dabei heraus. Ein cooles Prinzip, oder?

Neulich wurde mir Werbung von Spirulix in meinen Social Media Stream eingeblendet. Ich erinnerte mich an die Algenstory bei Windcloud, fand das irgendwie spannend und klickte das Werbebanner an. Der Beginn einer ausführlichen Recherche-Session, deren Ergebnis ich hier gerne mit dir teile. Im Folgenden möchte ich dir also zeigen, was hinter dieser Alge steckt, wie gesund sie wirklich ist und wie sie in Sachen Nachhaltigkeit dasteht. Außerdem habe ich eine kleine Spirulix-Probebestellung getätigt und berichte von meinem Geschmackserlebnis.

Hinweis in eigener Sache: Ich habe mein Spirulix Probepaket selber im offiziellen Spirulix Shop bestellt und bezahlt. Da Spirulix ein Affiliate Programm hat, habe ich hier ein paar Links eingebaut, von denen wir alle profitieren: Wenn du bei Spirulix bestellst, bekommen wir eine kleine Provision und du 10,00% Rabatt auf die Erstbestellung. Einmalig pro User verwendbar. (Code: SPAREN-AC10). Ansonsten stehen wir in keiner Beziehung zu Spirulix und nutzen nur ein bisschen „WinWin“.

Wie „wertvoll“ ist die Spirulina Alge wirklich?

Wenn du eine Online Suchmaschine mit der Suche nach Spirulina Algen beauftragst, stößt du sehr wahrscheinlich auf einige Webseiten, die die grünen Zellklumpen als wahres Wundermittel verkaufen. So in der Art hatte ich das auch im Hinterkopf: Die Spirulina Alge löst nicht nur das Klimaproblem, sondern kann auch die Weltbevölkerung ernähren – Winwin vom Allerfeinsten. Ist das wirklich so?

Ich habe also mal ein bisschen weiter gesucht. Relativ schnell bin ich auf Quellen gestoßen, die für Ernüchterung sorgen: Ein Allheilmittel sind Spirulina Algen offenbar nicht. Weder sind durch ihren Verzehr medizinische Wunder zu erwarten, noch ist ihre Zusammensetzung derart besonders, dass sie Gemüse und Obst in die Rente schicken würde. Immerhin: Die nährstoffreiche Alge enthält jede Menge Proteine, Vitamine  und gesunde Inhaltsstoffe. 

Sie hat also durchaus das Zeug zu einer wertvollen, veganen Nahrungsmittelergänzung hat. Die Betonung liegt allerdings auf „Ergänzung“: Als alleiniges Nahrungsmittel müsste man so viel davon konsumieren, um den täglichen Bedarf der einzelnen Inhaltsstoffe zu decken, dass es völlig utopisch ist. Ein zusätzliches Plus: Das Beispiel der Windcloud Rechenzentren zeigt, dass der Anbau der Alge theoretisch sehr nachhaltig sein kann. 

Wie nachhaltig ist der Anbau von Spirulina Algen wirklich?

Das kommt ganz drauf an. Wie schon erwähnt, benötigt die Wunderalge Wärme und Sonne, um gedeihen zu können. Deswegen kommt sie in tropischen und subtropischen Regionen vor. Die Alge ist ansonsten relativ anspruchslos, weshalb sie auch in Salzseen und Brackwasser wächst. Selbst in sonst unfruchtbaren Gegenden wie in der Wüste lässt sich Spirulina anbauen. Sie wächst also genau dort gut, wo Menschen oftmals mit Mangelernährung zu kämpfen haben. In diesen Gebieten bietet die Alge eine echte Chance, kann Ernährungsprobleme lösen und dabei auch noch CO2 binden. Grundsätzlich also ganz klar eine prima Sache!

Anders sieht es aus, wenn Spirulina erstmal um die halbe Welt transportiert wird, um bei uns auf dem Teller zu landen. Durch den Transport sieht die Ökobilanz nicht mehr ganz so rosig aus. Hinzu kommt ein weiteres Problem. Die Alge besitzt die Fähigkeit, Schwermetalle zu binden, was toll ist, wenn sie das im Körper macht und ihn sozusagen entschlackt. Baut man sie jedoch unter fragwürdigen Bedingungen zum Beispiel in belastetem Wasser an, dann macht sie dort, was sie so gut kann: Sie bindet die Schwermetalle im Wasser. Dann kann es sein, dass das vermeintlich gesunde Spirulina Produkt nicht mehr so wirklich gesundheitsfördernd ist.

Spirulix: Spirulina grown in Austria

Spirulix wirbt damit, dass ihre Spirulina Algen gut fürs Klima und gut fürs Gewissen sind. Nach allem, was ich bisher über Spirulina Algen gelernt habe, ist an dieser Aussage nichts zu bemängeln. Spirulix baut seine Algen auf einer Algenfarm in Niederösterreich an. Diese befindet sich neben einem Bauernhof und neben einer Forschungsanlage für erneuerbare Energie.

Von dort bezieht der Betrieb seine Energie: Strom und Wärme stammen also aus nachhaltiger, erneuerbarer Quelle. In Österreich unterliegt die Produktion strengen Lebensmittel-Gesetzen, die vermutlich mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Die Produkte werden streng kontrolliert und auf Schwermetalle, Pestizide und Verunreinigungen geprüft. Du kannst also davon ausgehen, dass Spirulix Produkte keinerlei Schadstoffe enthalten.

Hinzu kommt, dass die Spirulix Algen quasi „um die Ecke“ produziert werden. Dasselbe gilt für alle anderen Zutaten, die zum Beispiel für das Spirulix Müsli benötigt werden. Klar, Österreich ist vom Sauerland aus kein Katzensprung. Im Vergleich zu einer Produktion in Asien sind die Transportwege aber minimal. Dazu trägt der Direktvertrieb bei: Quasi vom „Feld“ werden alle Spirulix Produkte direkt an Endkunden versendet, sodass ein Zwischentransport über Groß- und Einzelhandel wegfällt.

Meine Einschätzung: Macht der Konsum von Spirulix Produkten Sinn?

Soweit, so gut? Im Prinzip schon. Mir fallen jedenfalls jede Menge Produkte ein, deren Ökobilanz vom Gefühl her deutlich schlechter ist. Im Vergleich zum saisonalen Gemüse vom Bio-Bauern um die Ecke, das ich mit dem Lastenrad abhole, stehen die Spirulix Produkte trotzdem schlechter da. Dazu kommt, dass der tatsächliche Anteil der Algen relativ gering ist: Im Apfel Zimt Müsli beispielsweise kommen gerade mal 6 Prozent Spirulina-Paste zum Einsatz.

Diese sechs Prozent machen unterm Strich den Unterschied zum Müsli aus dem Unverpacktladen aus. Wenn du die volle Dröhnung Alge suchst, ist das Spirulix Pulver genau das Richtige. Das sind 100% Alge, welche du allerdings nicht pur genießen solltest. Das Pulver ist zum Mischen gedacht. 3 Gramm am Tag sind empfohlen – also auch wieder eher homöopathische Dosen.

Wenn ich mir die Liste der Inhaltsstoffe und Nährwerte der Spirulix Produkte anschaue, komme ich zu dem Ergebnis: Sicherlich kann ich mit anderen Nahrungsmitteln ähnliche Effekte erzielen. Ein zuckerfreies Biomüsli mit Joghurt und Obst ist bestimmt nicht weniger gesund. Trotzdem liest sich die Liste der Zutaten zum Beispiel vom Spirulix Müsli sehr gut. Es kommen natürliche Zutaten zum Einsatz und nur sehr wenig Rohrzucker, der teilweise durch Erythrit ersetzt wird. Außerdem taugt das Müsli für eine vegane Ernährung. Mit 13,30 Euro pro Kilogramm zählt das Spirulix Knuspermüsli (wie alle anderen Spirulix Produkte auch) eher zu den sehr hochpreisigen Alternativen. Sogar im Unverpacktladen kaufe ich deutlich günstiger ein …

Im Endeffekt musst du es selber wissen: Spirulix Produkte mit Spirulina Algen aus Österreich machen auf mich einen sehr guten Eindruck. Die Algenzucht erfolgt nachhaltig und umweltbewusst. Die Auswahl der sonstigen Zutaten erfolgt nach hohen Ansprüchen, regional, bio und fair. Ich glaube Spirulix, dass sie mir sehr wertvolle, gesunde Lebensmittel bieten. Der Preis dafür hat es jedoch in sich. Mit wirklich regionalen Produkten vom Biohof um die Ecke bin ich günstiger unterwegs und bekomme wahrscheinlich mindestens genau so gehaltvolle Produkte.

Wie schmecken mir die Spirulix Produkte?

Endlich mal ein Punkt, wo ich persönlich kein Haar in der Suppe finde. Ich habe folgende Spirulix Produkte bestellt und gekostet:

• Spirulix Knuspermüsli Apfel Zimt
• Spirulix Knuspermüsli Rote Beeren
• Dunkles Nougat aus Sesam
• Spirulina Cracker Sesam Salz

Alles ist wirklich lecker. Das Müsli ist nicht zu süß und schön „crunchy“. Ich mische 30 Gramm mit etwas Quark, Joghurt und Obst und erhalte auf diese Weise zehn super leckere Frühstücksportionen aus einer Packung. Die Cracker und das Nougat sind eine schöne Leckerei für abends oder für Zwischendurch. Ich persönlich finde es super, dass die Verpackungsinhalte dieser Snacks so „überschaubar“ sind. So genieße ich die Leckereien wenigstens und schlinge nicht alles achtlos in mich hinein. 

Spirulina aus Österreich: Mein Fazit

Im Gegensatz zu No-Name Spirulina Produkten mit ungeklärter Herkunft bin ich mir bei Spirulix relativ sicher, dass ich bekomme, was der Hersteller verspricht: Gesunde Nahrungsmittel, die fair und nachhaltig in Österreich hergestellt werden. Geschmacklich konnte mich meine Probebestellung auf der ganzen Linie überzeugen. Preislich spielen Spirulix Produkte in der Oberliga. Unterm Strich können sie deshalb nicht dauerhaft gegen meinen wirklich regionalen Einkauf beim Biohof um die Ecke anstinken. Immer wieder mal zwischendurch als Abwechslung und als kleines „kulinarisches Highlight“ kann ich mir Spirulix Produkte aber gut in meiner Müsli- oder Snackschale vorstellen.