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Test: Close The Gap „HideMyBell Insider“

Ein Teil – Zwei Funktionen: Der HideMyBell Insider integriert eine Klingel in die Halterung für GPS-Radcomputer von Wahoo, Garmin & Co. Eine gute Idee, aber funktioniert’s auch? Wir haben die Insider ausprobiert.

Hidemybell insider 7 von 8 | lifecycle magazine
Test: Close The Gap „HideMyBell Insider“

HideMyBell Insider: First Look

CloseTheGap ist eine kleine, junge Firma aus den Niederlanden, die von Mathijs Wagenaar gegründet wurde. Der war Redakteur beim niederländischen Fiets-Magazin, vor allem aber war und ist er begeisterter Radfahrer. Und weil ihm das Thema Sicherheit beim Radfahren besonders am Herzen liegt, kam er auf die Idee, eine Klingel zu bauen, die so cool sein sollte, dass die Leute sie unbedingt benutzen wollen. Er gründete seine Firma und brachte die „HideMyBell“ raus.

Diese Klingel ist nicht nur eine Klingel. Auf den ersten Blick sieht das Teil sogar eher aus, wie eine normale Halterung für einen GPS Radcomputer. Aber – der Name ist Programm – darin versteckt sich tatsächlich eine Klingel. „Hide my Bell“ vereint sozusagen zwei Funktionen in einem Bauteil, was ja schonmal praktisch ist. Mittlerweile gibt es übrigens vier Versionen: Die Originale Halterung, den „Mini“, den „Fi-Mount“ und den ganz neuen „Insider“. Und genau den haben wir mal getestet, denn er soll für Mountain- und Gravelbikes optimiert sein.

HideMyBell Insider: Facts

  • Passt für 31,8 und 35 mm Lenker
  • für den Offroad-Einsatz optimiert
  • Edelstahlschrauben
  • Gewicht: 50 g
  • made in the Netherlands
  • Inklusive Adapterplatten für Garmin, Wahoo, Mio, Lezyne, Bryton und Polar
  • Preis: 36,95 Euro
  • Webpage: www.closethegap.cc

HideMyBell Insider: Test

Schon beim Auspacken fällt auf, dass das Produkt sehr wertig wirkt. Zwar ist fast alles aus Kunststoff, dabei handelt es sich aber um besonders robusten Polymer-Kunststoff, der zudem sehr sauber verarbeitet wurde. Alle verwendeten Schrauben sind aus Edelstahl. Bevor es losgeht, muss man nun die passende Adapterplatte für das gewünschte GPS-Gerät wählen. Fünf stehen zur Auswahl: Polar, Mio, Garmin/Wahoo, Bryton und Lezyne. Grundsätzlich gut, dass die Halterung für so viel Geräte passt, da man aber in der Regel nur eines besitzt, hätte es uns besser gefallen, wenn man schon bei der Bestellung den passenden Adapter aussucht. Das würde eine Menge Plastikmüll sparen, denn die übrigen Adapterplatten sind wohl einem eher unproduktiven Leben in irgendeiner Schublade und letztendlich im Müll geweiht.

Hidemybell insider 4 von 8 | lifecycle magazine
Unauffällig sitzt die Halterung samt integrierter Klingel parallel zum Vorbau.
Hidemybell insider
Die orangenen Teile können ausgetauscht und dem eigenen GPS-Computermodell angepasst werden.

Die Montage ist prinzipiell einfach. Und grundsätzlich finde ich es super, dass kein festes Gewinde (das beschädigt werden kann) in die Halterung integriert ist, sondern man mit austauschbaren Muttern arbeitet. In der Praxis führte es aber leider dazu, dass die Montage fummelig ist und man tierisch aufpassen muss, dass Schraube und Mutter nicht in den ewigen Jagdgründen des möglicherweise nicht perfekt aufgeräumten Kellerbodens verschwinden. Die Befestigungsschelle passt perfekt für Lenker mit 35 mm Durchmesser, bei 31,8er Lenkern muss man einen Gummispacer zwischen Lenker und Halterung „tüddeln“. Einmal montiert sitzt dennoch alles und macht einen guten Eindruck.

Die neue Position des GPS Computers gefällt mir sehr gut. So wird der Platz über dem Vorbau perfekt genutzt, was vor allem dann noch viel mehr Sinn ergibt, wenn man auf Reisen geht und eine Lenkerrolle montieren möchte. Mit der Standard Wahoo-/Garminhalterung kommen sich Rolle und GPS Computer nämlich immer irgendwie in die Quere. Nun geht es aber nicht nur um das GPS-Gerät, sondern vor allem auch um die Klingel. Und hier war ich zunächst skeptisch, weil man ja, um die Klingel zu erreichen, immer mit einer Hand den Lenker loslassen und zum Vorbau greifen muss. Das ist natürlich nicht perfekt – tatsächlich störte es mich aber relativ wenig. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in der Stadt generell eher defensiv fahre und wenn ich klingel nicht im Highspeed-Modus unterwegs bin. Wer sich Vollgas zwischen Autos und Fußgängern hindurch schlängeln will UND dabei noch klingeln möchte, wird hier vermutlich ein Problem sehen.

Hidemybell insider 6 von 8 | lifecycle magazine
Der Wahoo sitzt nun schön mittig über dem Vorbau. Die Klingel befindet sich links daneben.

Kommen wir nun zum eigentlichen Problem: Die Klingel wird mittels eines Kunststoff-Klöppels betätigt. Also im Prinzip eine kleine Feder, die aber eben nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff gefertigt ist. Und die ist ziemlich flexibel, in alle Richtungen. Das führt dazu, dass es mir zumindest nicht gelungen ist, die Klingel zuverlässig und mit stets derselben Intensität zum Klingeln zu bringen. Mal war sie laut, mal leise, mal passierte gar nichts. Vielleicht wäre hier eine gute Stelle, um eine Metallfeder zu verwenden, die sich nur auf einer Achse bewegen lässt. Das würde ich mir wünschen, denn grundsätzlich finde ich die Idee (und den größten Teil der Umsetzung) echt gut.

HideMyBell Insider: Fazit

Eine sehr gute Idee und eine fast richtig gute Umsetzung. In Sachen Müllvermeidung würden ich mir wünschen, dass man bei der Bestellung die passende Adapterplatte auswählt und dann nur diese geliefert bekommt. In Sachen Funktion würde ich mir wünschen, dass die etwas unberechenbare Feder der Klingel überarbeitet wird. Abgesehen davon macht HideMybell einen richtig guten Eindruck und sorgt für ein aufgeräumteres Cockpit sowie für mehr Sicherheit im Verkehr.

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