Tests

Allroad Gravel Collection von Gore im Test

Dass Gravelbikes Spaß machen, das hat sich langsam herumgesprochen. Und so verwundert es auch nicht, dass passende Bikes, Zubehör und Bekleidung längst nicht mehr „nur“ von kleinen Firmen angeboten werden, sondern sich immer öfter auch im Portfolio der bekannten Companies wiederfinden. Nun folgt auch Gore dem Ruf nach Freiheit und präsentierte seine erste Gravel-Collection namens Allroad. Wir durften ein Explore-Shirt und eine Storm Shorts bereits ausgiebig testen.

Gore Allroad Collection – Übersicht und Facts

Was macht Gravel-Bekleidung aus?

So vielfältig das Thema Gravel an sich ist, so unterschiedlich lässt sich auch die dafür passende Kleidung interpretieren. Wenn wir alles, was wir bisher gesehen haben, mit unseren Idealvorstellungen vom perfekten Gravel-Outfit mixen, bleibt unterm Strich ein großer, gemeinsamer Nenner: Gravel Bekleidung muss natürlich funktionell sein, sollte auch auf lange Ausfahrten ausgelegt und robust genug für richtige Abenteuer sein. In Sachen Style darf es gern ein Mix aus sportlichem Roadie-Style und lässigem Mountainbike-Look sein. Kling ein bisschen wie die Eierlegende Woll-Milch-Sau, oder? Einfach ist es ganz sicher nicht, da die richtige Formel zu finden. Am Ende bleibt die Optik jedenfalls Geschmacksache und sollte sich klar der Funktion unterordnen…


Ridefar 49 | lifecycle magazine

Auf unseren Touren für die Ausgabe #14 haben wir die neue Gore Allroad Collection bereits ausgiebige getestet.

Wie definiert Gore „Gravel“?

Die Gravel Collection von Gore ist ganz kompakt und beschränkt sich bisher auf drei Teile, die jeweils für Männer und Frauen erhältlich sind. Es gibt zwei Shorts, die „Explore“ und die „Storm“-Shorts. Wesentlicher Unterschied: Die „Storm“-Shorts nutzt winddichtes und dauerhaft wasserabweisendes Material und soll besonders dann geeignet sein, wenn es auch von unten mal „feucht“ ist. Obenrum sorgt das „Explore“-Shirt für lässigen „Polo“-Style, aber dank hochfunktioneller Materialien auch für optimalen Fahrkomfort. Auf den ersten Blick trifft die neue Gore Collection also ganz gut unsere Definition von guter Gravel-Bekleidung.

Die Collection

Bevor wir unsere Erfahrungen teilen, wollen wir zunächst kurz die wichtigsten Features vorstellen.

Gore allroad 3 | lifecycle magazine

Gore Storm Shorts

Die Gore Storm Shorts ist optisch nahezu identisch mit der Explore Shorts, allerdings wird sie aus dem speziellen „Infinum“-Material von Gore hergestellt. Dieses soll winddicht, extrem atmungsaktiv und dauerhaft wasserabweisend sein. Damit ist diese Hose prädestiniert für den Einsatz in den etwas feuchteren Jahreszeiten, also im Frühjahr und im Herbst, wenn es noch warm genug für Shorts ist. Die Storm Shorts kosten 149,95 Euro.

Gore allroad 2 | lifecycle magazine

Gore Explore Shirt

Das Gore Explore Shirt kommt im lässigen Look, der auch im Biergarten nach der Tour eine gute Figur macht. Es mixt elemente des Poloshirts mit dem sportlichen Look eines Fahrradjerseys. Die Ärmel liegen beispielsweise eng an, während der Rest relativ lässig sitzt. Es gibt eine Rückentasche mit Reißverschluss, die zwar nicht riesig ist, aber immerhin etwas Geld, eine Chipkarte oder einen Schlüssel aufnimmt. Das alles ist aus einem hochfunktionellen Materialmix hergestellt, der für optimalen Komfort und hohe Atmungsaktivität sorgen soll.

Gore allroad 300 | lifecycle magazine

Gore Explore Shorts

Die Gore Explore Shorts ist aus 4-Wege-Stretchmaterial gefertigt, das leicht und atmunsaktiv ist und maximale Bewegungsfreiheit bieten soll. Ein wasserabweisender Einsatz soll vor Spritzwasser schützen, teils verklebte Nähte verstärken den Efekt. Der verstellbare Bund ermöglicht die passgenaue Einstellung, damit nichts rutscht. Die Explore Shorts wechselt für 119,95 Euro den Besitzer.

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Gore Allroad Collection – der Test

Erster Eindruck

Bekleidung ist zu einem großen Teil erstmal Geschmacksache. Und hier ist Gore auf der sicheren Seite: Die Klamotten sind recht dezent und stilvoll gehalten, damit kann man kaum etwas falsch machen. Das lässige Shirt würde auf jeden Fall auch im Restaurant nach der Tour super aussehen – schade, dass wir das bisher nicht „testen“ konnten. Die Hose ist recht eng geschnitten und aus der Ferne betrachtet sieht sie beinahe aus, wie eine enge Radlerhose. Auf dem Rad „zieht“ sie sich auch entsprechend hoch, sodass sie tatsächlich beinahe wie eine BIB sitzt. Steigt man ab, sitzt sie aber deutlich lässiger und man sieht schon, dass es sich um eine etwas weitere Shorts handelt. Warum genau diese Eigenschaft beim Fahren sehr angenehm ist, klären wir im Folgenden.

Unterwegs

Zum Shirt muss man nicht viel sagen: Es sitzt angenehm und trocknet recht gut ab, sodass man auch auf längeren Fahrten einen trockenen Rücken behält, solange man ohne Rucksack fährt. Das Material ist angenehm leicht und weil das Shirt nicht zu locker sitzt, flattert auch bei hohen Geschwindigkeiten kaum etwas. Die kleine Rückentasche ist wirklich nur für Kleinigkeiten geeignet, ein Handy passt zum Beispiel nicht hinein. Um den Schlüssel oder etwas Geld sicher zu verstauen, eignet sie sich aber bestens und sorgt außerdem dafür, dass die Gegenstände immer griffbereit sind. Ansonsten ist das Explore-Shirt relativ unspektakulär. Es funktioniert gut, der Rest ist einfach Geschmacksache.

Anders sieht es bei der Storm Shorts aus. Das wasserabweisende Material ist eine feine Sache, zumindest im Frühling, wenn doch noch die ein oder andere Pfütze auf uns wartet – so spart man sich einen nassen Hintern. Den großen Unterschied machen aber zwei andere Eigenschaften: erstens die Seitentasche. Sie ist die einzige uns bekannte Tasche, die groß genug ist, um ein Smartphone aufzunehmen, aber klein genug, um zu verhindern, dass dieses im Inneren umherschlackert. Bei vielen Hosen kann es richtig unangenehm sein, wenn der Tascheninhalt ständig an den Oberschenkel schlägt. Hier passiert das nicht, sodass man sein Smartphone sicher darin verstauen kann und es stets griffbereit ist. Zweitens hat uns der Schnitt der Hose wirklich überzeugt. Im Normalfall zieht man ja unter so einer „lässigen“ Shorts noch eine BIB an. Bei vielen zu lose sitzenden Hosen ergeben sich schnell Falten und es entsteht Reibung, woraus schnell Hautreizungen am Allerwertesten entstehen. Auf langen Ausfahrten kann das sehr unangenehm enden. Mit der Gore Shorts ist uns das nicht passiert. Sie sitzt vor allem „obenrum“ eng, beinahe wie eine Radlerhose und es entstehen eben keine Falten. Gerade auf langen Fahrten hat das für uns richtig gut funktioniert!


Gore 1 | lifecycle magazine

Eine prima Mischung aus „MTB“ und „Road“ – wir finden, Gore ist die Allroad Collection gut gelungen.


Gore allroad 1 | lifecycle magazine

Auf die Größe kommt es an: Es mag banal klingen, doch die Größe einer solchen Seitentasche ist wichtig. Ist sie zu große, „schlackert“ der Inhalt während der Fahrt hin und her, was sehr nerven kann. Gore hat genau die richtige Größe gewählt


Gore allroad 202 | lifecycle magazine

Das Explore Shirt verzichtet auf die klassischen Trikottaschen und ist stattdessen mit einer ganz kleinen, per Reißverschluss verschließbaren Rückentasche ausgestattet, die aber immerhin etwas Geld, eine Chipkarte oder einen Schlüssel aufnimmt.

Fazit: Gore Allroad Collection

Ganz sicher gibt es auffälligere Gravel-Kollektionen, die mehr ins Auge Fallen. Es gibt aber wenige, bei denen die Funktion derart gewährleistet ist, wie bei der neuen Allroad Collection von Gore. Offenbar hat man sich hier wirklich Gedanken gemacht und – zumindest nach unserer Auffassung – tolle Produkte entwickelt. Vor allem die Storm Shorts konnte uns überzeugen, weil sie so gut sitzt und auch auf langen Fahrten optimalen Komfort gewährleistet. Von uns gibt’s in Sachen Funktion auf jeden Fall beide Daumen hoch für die neuen Allroad Gravel Teile von Gore. Und der Rest ist und bleibt eben Geschmacksache.

Weitere Infos findest du auf der Herstellerseite.

Informationen zu Gore’s Nachhaltigkeitsansatz gibt es hier.

Lifecycle fahrradpost | lifecycle magazine

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